Küche

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Edwin

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(ehem.) Ravenclaw Hogwarts Abschluss Halbblut Neutral Okklumentik Legilimentik Ministerium Magischer Berufe O.K.

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Küche

von Edwin am 08.08.2015 21:31

Nachdem Isobel und ich noch bis spät am Abend eine Konferenz besucht hatten, hatten wir uns nun in ihre Wohnung zurückgezogen, wo wir noch etwas zu uns nahmen. Dort hatte es zwar wie immer etwas Fingerfood gegeben, doch erstens war das nicht besonders nahrhaft und zweitens waren wir beide der Meinung, dass es bei einer solchen Veranstaltung viel wichtigere Dinge zu tun gab als zu essen. Und da ich sie lange nicht mehr besucht hatte, waren wir zu der Übereinkunft gelangt, dass ich heute hier schlafen würde. Um genau zu sein war es einer meiner ersten Besuche in ihrer Wohnung und für mich als Vater war es immer noch komisch, dass sie überhaupt eine hatte. Irgendwie erwartete ich sie immer noch zumindest in den Ferien zu Hause auf dem Sofa, wenn ich von der Arbeit zurück kam. Wirklich seltsam, wenn man bedachte, dass ich sie in vielen Fällen kurz vorher noch gesehen und mich von ihr verabschiedet hatte. Aber ich sollte wohl aufhören, sie als Kind zu sehen, immerhin wurde sie nun schon bald neunzehn. Und bekam nicht mehr regelmäßig ein neues Amt, sondern inzwischen bedeutendere Auszeichnungen, was mich natürlich vergleichbar stolz machte. "Wo hast du denn diese Urkunde, Liebes?", fragte ich und überlegte, ob sie wohl irgendwo an der Wand hing. Jedenfalls nicht an denen, die ich heute bisher gesehen hatte.



Leonora Svenson [15, Ravenclaw, Außenseiter]  Raquel Brown [24, Professorin, ehem. Slytherin,  Death Angels] Nicolas Edinburgh [19, ehem. Gryffindor, auszubildender Quidditch-Profi, GFT] Bern Could [12, Hufflepuff, UMM] Eliska Dolohow [15, Slytherin, Death Angels] Eugenie Crick [11, Gryffindor, (noch) Außenseiterin]

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Isobel
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Re: Küche

von Isobel am 08.08.2015 22:05

Zusammen mit meinem Vater kehrte ich von der Arbeit in meine Wohnung zurück. Im Ministerium hatten wir derselben Konferenz beigewohnt, was für mich immer noch äußerst seltsam war. Natürlich ließ es sich nicht vermeiden, da mein Büro oft mit der Abteilung für magische Strafverfolgung zu tun hatte und er nun mal deren Leiter war; aber dennoch...
Bei mir zu Hause angekommen, ging ich gleich mit ihm in die Küche, um das Abendessen vorzubereiten. Viel hatte ich nicht zu Hause, aber es reichte zumindest für ein Gemüse-Risotto.
Während das Gemüse sich selbst klein schnitt, lenkte mein Dad das Gespräch auf die Auszeichnung, die ich erst vor kurzem erhalten hatte.
"Oh, ich glaube sie liegt noch auf meinem Schreibtisch", meinte ich und schwenkte kurz den Zauberstab um einen Aufrufezauber auszuüben. "Ich hatte noch keine Gelegenheit, sie aufzuhängen", fügte ich hinzu als ich  seinen Blick an die Wand bemerkte. "Oder generell irgendwas zu dekorieren - ich bin die meiste Zeit im Ministerium", erklärte ich dann, wobei das vermutlich keine neue Info für ihn war.
Die Urkunde kam mir schließlich in die Hand geflogen und ich reichte sie ihm. "Deine Tochter ist nun offiziell der vielversprechendste Neuzugang im Ministerium", meinte ich gut gelaunt, auch wenn es natürlich keine Überraschung für mich oder für Dad war. Es mußte ja so kommen. 

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Edwin

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Re: Küche

von Edwin am 08.08.2015 22:40

Es überrumpelte mich ein bisschen, als Isobel zu kochen anfing. War es nicht gerade mal - wie viel? zwei Jahre? Ja, wahrscheinlich... - gefühlte Sekunden her, dass sie ewig viel Vorbereitungszeit gehabt und etwas vom Chinesen geholt hatte? Wobei ich da auch gerührt gewesen war, aber das jetzt hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Ich selbst, als Koch völlig unbrauchbar, aß abends, gerade nach anstrengenden Konferenzen, nahezu immer nur ein Brot mit irgendeinem einfachen Belag. 
"Seit wann kochst du denn abends?", fragte ich, natürlich darauf achtend, dass das anerkennend und nicht zu überrascht klang, sonst dachte sie noch, ich hätte ihr das nicht zugetraut. Das entsprach zwar eigentlich der Wahrheit, aber ich hatte es nie als Abwertung betrachtet. Die Zeiten, in denen die Qualitäten einer Frau sich über Kochen und Bügeln definierten, waren nun wirklich vorbei. "Sag bescheid, wenn ich irgendetwas machen kann", fügte ich noch hinzu. Natürlich wusste ich, dass man die Schnippelarbeit mit Magie erledigen konnte und ebenso, dass Isobel das auch konnte, aber sicher war sicher.
Als sie meinte, sie verbringe die meiste Zeit im Ministerium, lächelte ich. "Ich weiß doch, dass du fleißig bist", gab ich nicht ohne einen gewissen Stolz in der Stimme von mir. "Und das war kein Vorwurf", beeilte ich mich hinzuzufügen. Meine Tochter war wirklich das einzige Mädchen - ähhh, Frau -, bei der ich so nervös war. Das war doch nicht normal, sonst war ich sehr sicher im Umgang mit dem weiblichen (und männlichen) Geschlecht.
Als sie mir stolz die Urkunde präsentierte, lächelte ich immer noch. "Das ist mir seit mindestens acht Jahren klar", kommentierte ich das mit Betonung auf "mindestens". 



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Re: Küche

von Isobel am 09.08.2015 00:13

Als ich die Anerkennung bzw. die Überraschung hinsichtlich meiner "Kochkünste" auf Dad's Gesicht sah, musste ich kurz lächeln. Ich hatte vergessen, wie unfähig er war, was das anging. 
"Ich versuche fast jeden Abend zu kochen - oder mir zumindest ein Takeaway zu holen", antwortete ich mit einem kurzen Schulterzucken und versuchte nicht allzu sehr auf das Thema einzugehen. Tatsache war, dass ich mich selbst dazu zwingen musste, um nicht Gefahr zu laufen wieder anorexische oder bulimische Neigungen zu entwickeln - das konnte ich zurzeit nun wirklich nicht in meinem Leben gebrauchen. Da Dad aber nichts von meinen Krankheiten wusste, wollte ich auch nicht unnötige Aufmerksamkeit auf das Thema lenken.
"Nein, das passt schon - ich will, dass meine Wohnung am Ende des Abends noch steht", meinte ich dann scherzhaft auf sein Angebot. Es tat eigentlich richtig gut, mal wieder etwas lockerer zu sein und nicht immer auf der Hut sein zu müssen wie in der Arbeit. Klar, mein Dad und ich waren nicht wirklich die dicksten Freunde und konnten mit Gefühle beide nichts anfangen, aber zumindest vertraute ich ihm voll und ganz und lockere Konversationen waren sowieso kein Problem für mich.
Bei seinem letzten Kommentar musste ich lächeln und nickte nur. "Das weiß ich doch", erwiderte ich dann als er meinte, dass es kein Vorwurf sein sollte. "Wäre Mom noch da, würde es hier sicherlich ganz anders aussehen", fügte ich dann noch hinzu und bereute es aber sofort. Ich hasste es, Mom zu erwähnen, da Dad nicht wirklich über sie reden wollte und ich ihm keine Schmerzen zufügen wollte. Andererseits rutschten mir solche Bemerkungen manchmal einfach raus. Ich wusste selbst nicht warum. Üblicherweise achtete ich immer äußerst genau auf meine Worte.
"Tut mir Leid, ich wollte nicht...", fing ich an und ließ den Satz dann aber in der Luft hängen, da ich mir unsicher war. Ich wandte mich wieder dem Essen zu und fing an, Reis und Gemüse zu vermischen und das ganze mit Brühe zum Kochen zu bringen. Gott, wie ich solche Situation hasste. Meine Mom war wirklich eine der wenigen Themen, bei denen ich mir nie sicher war, was ich sagen sollte. 

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Re: Küche

von Edwin am 09.08.2015 00:53

Da ich mich schon vor Ewigkeiten mit meiner mangelnden Fähigkeit zu kochen arrangiert hatte (und selbst dieses Wort war eigentlich noch völlig übertrieben, ich hatte nur groß darüber nachgedacht, da es für mich einfach nicht wichtig war, außerdem waren mir Selbstzweifel, abgesehen von solchen an meiner Eignung als Vater, sowieso eher fremd), wäre es mir vollkommen egal gewesen, wenn von Isobel mehr als das Lächeln gekommen wäre, ich gönnte ihr das vollkommen.Generell missgönnte ich wenigen Menschen irgendwelche Talente, bei meinen Untergebenen war ich meist froh, wenn überhaupt welche vorhanden waren. Anders sah es natürlich bei Konkurrenten aus.
"Das ist bestimmt gesünder als mein Lebensstil", erwiderte ich noch kurz auf ihre Information und erwiderte ihr Lächeln. Dabei wurde mir wieder einmal klar, wie lieb ich sie eigentlich hatte. 
Deshalb freute ich mich, sie so gut gelaunt zu sehen, und war mir auch fast sicher, dass sie froh war, mich hier zu haben, obwohl ich von ihrer Eloquenz selbstverständlich wusste. Dennoch wagte ich zu hoffen, dass es nicht irgendeine lockere Konversation für sie war.

wusste. "Gut, das kann ich dir nicht verübeln", gab ich ebenso scherzhaft zurück.
 Als sie ihre Mutter erwähnte, gefror mein Lächeln. Es lag nicht einmal daran, was sie genau gesagt hatte, zumindest nicht nur. Immerhin war Adriana bei weitem kein solches Arbeitstier gewesen wie ich (wobei dieser Ausdruck damals auch nicht nicht auf mich gepasst hatte) und hätte somit ganz natürlich auch mehr Zeit zum Dekorieren gehabt als ich. Trotzdem fühlte ich mich natürlich schuldig. Doch der eigentliche Grund für den heftigen Stich in meinem Herzen, den ich gerade spürte, war, dass ich mir auf der Stelle vorstellte, wie es und jetzt ginge, wäre sie noch da. Ob Isobel sich dann auch so schwer im Umgang mit Emotionen täte? Höchstwahrscheinlich nicht. Und jetzt begann sie auch noch, sich zu entschuldigen, obwohl das doch eigentlich meine Aufgabe wäre. 
"Das muss es eigentlich nicht", erwiderte ich, wobei man mir den Schmerz anhören konnte. "Ganz im Gegenteil, eigentlich hast du ein Recht dazu, über sie zu sprechen." Ich machte eine Pause. "Und wenn du möchtest, dass wir hier ein bisschen Dekorieren, musst du das sagen."



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Re: Küche

von Isobel am 10.08.2015 19:42

Ich war immer noch am Herd beschäftigt (etwas, das ich eigentlich leicht mit Magie erledigen könnte..), als Dad antwortete, weshalb ich sein Gesicht zwar nicht sehen, den Schmerz in seiner Stimme aber durchaus hören konnte. Wieso musste ich nur mit diesem Thema anfangen? Als ob ich in der Vergangenheit nicht schon oft genug gelernt hatte, wie empfindlich das Thema war. Aber ich konnte nunmal nicht anders. Ich wusste noch, dass ich als Kleinkind immer wieder nach ihr gefragt hatte, aber da Dad auch immer wieder abgeblockt hat, hatte ich es bald aufgegeben und gelernt das Thema nicht anzusprechen. Zumindest meistens.
"Ich will aber nicht, wenn es dir weh tut", meinte ich deshalb mit leiser Stimme, wobei ich mir nicht mal sicher bin ob er mich überhaupt gehört hatte, da das Risotte immer noch fröhlich vor sich hinblubberte.
"Du willst mir beim Dekorieren helfen? Bist du dir sicher?", fügte ich dann noch hinzu und drehte mich wieder zu ihm um. Mein Ton war etwas neckend, da ich es mir auch beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wie ausgerechnet er mir helfen würde. 

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Re: Küche

von Edwin am 13.08.2015 23:29

"Okay, du hast recht, das war ein bisschen vorschnell - Dekorieren gehört wahrscheinlich nicht zu meinen Kernkompetenzen", zog ich das Angebot automatisch in einem lockeren Tonfall zurück. Es war wie eine reflexartige Reaktion auf Isobels Neckereien. Danach wurde ich aber sofort wieder ernst.
Mir war natürlich klar, warum meine Tochter gerade wie ein Muggel kochte, trotzdem traf es mich, obwohl es logisch war, noch viel mehr als wenn das in einer anderen Situation vorgekommen wäre. Normalerweise hätte sich 'nur' Resignation über unsere wenig liebevolle Beziehung in mir ausgebreitet, heute war es Ärger über mich selbst. Denn auch ich musste in diesem Moment an Isobels erste Lebensjahre denken, in denen ich sie in meinen Augen geradezu sträflich vernachlässigt hatte. Ich hätte mich zusammenreißen und ihr alles über Adrianas sanftes Wesen erzählen sollen, über ihre süße Naivität, die ihre Tochter so gar nicht besaß. Was generell gut war, aber ein ganz kleines bisschen davon hätte eigentlich nicht schaden können... stattdessen hatte ich nur gearbeitet und ausschließlich das Nötigste für mein Kind getan.
Was hatte sie da eben gesagt? 'Ich will aber nicht, wenn...' Zum Schluss war ihre Stimme immer leiser geworden. Egal was danach kam, es hatte definitiv etwas mit mir zu tun. Ob sie mal wieder Rücksicht auf mich nehmen wollte oder ob es ein anderer Grund war, ich war dafür verantwortlich, dass wir so ein Gespräch nicht längst geführt hatten.
"Natürlich willst du." Beinahe klang ich etwas ungehalten, aber wäre ich in dem Moment nicht von meinen Gefühlen übermannt worden, wäre mir noch klarer gewesen, dass das unangebracht war und das Gefühl in meiner eigenen Resignation begründet war. So oder so wurde meine Stimme sofort wieder weicher. "Deine Mutter hätte dich sofort so eingerichtet, dass wir jetzt das Gefühl hätten, inmitten einer Möbelzeitschrift zu sitzen. Sie war kreativ, geschmackvoll und unglaublich hilfsbereit." Natürlich hatte ich nur Positives von meine Frau in Erinnerung. "Im Allgemeinen hatte sie ein denkbar gutes Herz, war immer wahnsinnig korrekt und dabei trotzdem so sanft... und natürlich unfassbar naiv", sprudelte es aus mir heraus. Doch bereits jetzt war meine Stimme belegt. Ich musste aufhören, sonst begann ich noch zu weinen. Damit war niemandem von uns geholfen.



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Re: Küche

von Isobel am 25.08.2015 23:26

Ich schmunzelte kurz bei seiner Antwort ehe ich mich wieder dem Essen zuwandte. Diesmal allerdings war es wirklich nötig, da es sonst unten anbrennen würde. Im Nachhinein war ich froh, dass ich wieder mit dem Rücken zu ihm stand, als er anfing von Mom zu reden. Soweit ich mich erinnern konnte (und ich hatte ein verdammt gutes Gedächtnis) war es das erste Mal, dass er so viel und vor allem so leidenschaftlich und mehr oder weniger ungewzungen von ihr sprach. Ihren Charakter hatte ich mir zwar im Laufe der Jahre auch so zusammengebastelt (wenn ich ihre alten Fotos angesehen oder mir ein paar ihrer Gedichte durchgelesen hatte), aber es war etwas eigenartiges Befreiendes, es so aus Dad's Mund zu hören. 
Als ich ihm zuhörte, stahl sich zwar ein Lächeln auf meine Lippen, aber innerlich wollte ich weinen. Nicht wirklich aus Traurigkeit, eher einfach weil ich seit Jahren nicht geweint hatte und außerdem weil ich bei den Erzählungen meiner sanften Mutter daran erinnert wurde, wie anstrengend es doch war, immer und überall seine Emotionen zu unterdrücken. Nicht, dass ich meine kalte, berechnende Art bereuen würde - es war einfach eine Menge Arbeit.  
Ich schluckte kurz und wandte mich wieder um -das Essen war fertig und ich deckte den Tisch mit Magie- nicht ohne zuvor sicher zu gehen, dass man meinem Gesicht nichts von dem Gefühlschaos in mir drin ansah.
"Und doch hatte sie schließlich das grießgrämigste Arbeitstier vom ganzen Ministerium am Hals", meinte ich scherzend als ich mich hinsetzte und uns beiden ein wenig Essen auf die Teller gab. Vermutlich sollte ich das Ganze nicht schon wieder mit einem Scherz abtun; vor allem, da es mich eigentlich wirklich interessierte wie zwei so unterschiedliche Menschen zusammenkommen konnten. Andererseits wusste ich einfach nicht, wie ich ein solch emotionales Gespräch überstehen konnte. Ich hatte kein Problem damit oberflächliche Beziehungen zu pflegen und charmant zu sein, aber bei solchen Gesprächsthemen war ich einfach aufgeschmissen.  

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Re: Küche

von Edwin am 02.09.2015 12:02

Ich hatte überhaupt kein Problem mit Isobels Art, konnte ich ja gar nicht, das wäre unglaublich heuchlerisch. Immerhin hatte sie sie zu mindestens neunzig Prozent von mir übernommen, darauf hätte ich geschworen. Trotzdem tat es weh zu sehen, dass sie anscheinend überhaupt nicht dazu fähig war, sie abzulegen. Im Beruf und ganz allgemein in der Öffentlichkeit war das sicherlich von Vorteil, aber ganz privat im Familienkreis? Da machte es mir schon manchmal Sorgen und ich fragte mich, ob ich wirklich haargenau so war...  Wahrscheinlich war ich wirklich ein denkbar schlechtes Vorbild, grub sich der Selbstvorwurf in mein Gehirn. Andererseits hatte ich auch eine ganz andere Rolle inne als Isobel, ich war der Vater und sie das Kind.
Somit war mir ziemlich klar, dass sie einiges vor mir verbergen musste, als sie sich mir wieder zuwandte, genauso wie es offensichtlich war, dass sie nur scherzte. Sie konnte nicht wissen, dass ihre Worte trotzdem wie Messerstiche bei mir ankamen, denn sie zeugten wieder einmal von ihrer Unwissenheit. 'Nein, hatte sie nicht', wollte ich fast schon sagen, im Hinblick darauf, wie sehr ich mich nach Adrianas Tod verändert hatte. Aber ich beschloss, dass Isobel das nun wirklich nicht wissen musste. Das würde sie nur verwirren oder in Grübeleien stürzen, was ich ihr nun wirklich nicht zumuten wollte.
"Das war allerdings ihr Pech, ja", bemühte ich mich ebenfalls scherzhaft zu erwidern. Es misslang nicht völlig. "Aber wir hatten eine unglaubich schöne Zeit zusammen", setzte ich trotzdem noch hinzu. Ich war mir ziemlich sicher, dass Isobel, obwohl man das anhand ihres Verhaltens durchaus nicht vermuten würde, sich durchaus für Adriana interessierte und es machte mich unglaublich traurig, dass sie das anscheinend noch nicht einmal zugeben konnte. Trotzdem war und blieb ich in so etwas ebenfalls ziemlich schlecht und war mir mehr als unsicher, wie ich sie vielleicht dazu bringen konnte. Deshalb breitete sich eine etwas unangenehme, gespannte Stille aus, die ich nur durch einen positiven Kommentar zu dem Tatsächlich schmackhaften Essen unterbrach.



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Re: Küche

von Isobel am 06.09.2015 15:10

Ich kannte meinen Dad (wie auch nicht, wenn wir uns so ähnlich waren) und deshalb wusste ich auch, dass ich nicht die Einzige war, die etwas verbarg. Allerdings konnte ich es ihm schwer verübeln. Wieso fiel es uns nur so schwer, einfach offen miteinander zu sein? Aber selbst wenn ich versuchte, mich zu öffnen; ich konnte es einfach nicht. Ein Kloß in meinem Hals verhinderte einfach, dass die Worte aus meinem Mund kamen (und mein Hirn war sowieso unfähig, solch offenen Worte zu bilden). 
Ich war also nicht überrascht, als er auf meinen Scherz einging und damit das emotionale Disaster verhinderte, das unweigerlich gefolgt wäre, wenn wir versucht hätten, ernsthaft über Adrianna zu reden.
Trotz unseres Versuches das ganze locker zu nehmen, war die Stimmung beim Essen nun doch recht angespannt - etwas das auch das Kompliment von Dad nicht besser machte. Ich bedankte mich zwar artig, doch es herrschte wieder kurz Stille, bis ich mich dazu entschied, das Gespräch auf ein Thema zu lenken, dass zwar nicht gerade Smalltalk-geeignet, aber immerhin besser als Adrianna war. 
"Wie läuft es derzeit eigentlich mit Leonora?", fragte ich und nahm einen Schluck Wasser. Normalerweise würde ich Svenson nie bei ihrem Vornamen anreden, aber ich glaube, es wäre auch komisch, da Dad bei "Svenson" sicher an seinen Arbeitskollegen denken würde und nicht an dieses unfähige Wesen. 

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