King's Cross

Re: King's Cross

Wir warteten ziemlich lange, aber das war ok. Wir waren extra früher gekommen, damit Jason auf keinen Fall warten musste. Wir waren uns da beide einig, dass wir lieber warteten als ihn warten zu lassen. Jasons Vater hatte mir stolz erzählt, das Jasons Noten wirklich gut geworden sind, aber es war für mich nicht überraschend. Ich wusste immer, dass er es zu was bringen würde, wenn er wollte.
Wir sahen uns nach Jason um und als wir ihn entdeckten traf mein Blick auf seinen und er wurde langsamer. Kein gutes Zeichen... Bei unserem letztem treffen war ich nicht wirklich nett gewesen und ich bereute es wirklich und hoffte vom ganzen Herzen, dass er mir nicht böse war. Bei uns angekommen beachtete er mich dann erstmal gar nicht sondern begrüßte seinen Dad. Ich fühlte mich wie das fünfte Rad  am Wagen, aber das war ok. Ich wusste was die zwei einander bedeuteten und wie sehr sie sich vermisst hatten. Also sah ich mich einfach etwas um und versuchte auf irgendwas anderes zu gucken, damit die nicht dachten ich starre sie an. Ich sah erst wieder hin, als Jason mich begrüßte. Ich zögerte kurz und ging dann ganz langsam auf ihn zu und legte meine Arme einfach um seinen Bauch und meinen Kopf an seine Schulter. Ich klammerte mich an ihn als wäre er das einzige was mich noch am leben hielt. "Wenn du mich wegstoßen willst, dann warte Bitte eine Minute. Halt mich bitte eine Minute fest und dann darfst du mich wegstoßen und anschreien.", flüsterte ich.

Re: King's Cross

Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit dieser Reaktion. Nach unserer letzten Begegnung hatte ich angenommen, dass es endgültig vorbei sei. Sie war so gemein zu mir gewesen.. Doch das schien vergessen zu sein. Instiktiv legte ich die Arme um sie. Ich sah noch, wie sich mein Dad meinen Wagen schnappte und was davon redete, dass er draussen warten würde. Ich nickte ihm noch dankend zu. Mein Dad war einfach klasse.
Nun konzentrierte ich mich auf Amanda.
"Wieso sagst du das? Was ist los?," fragte ich ruhig, doch meine Anspannung zeigte ich, indem ich meine Arme fester um sie schloss. 
Frauen..die verstehe wer will.. Ich konnte mir echt keinen Reim drauf machen, was das wieder sollte.
Einerseits war ich froh, sie wieder zu sehen anderseits machte es mich wieder völlig fertig. Die ganze Sache mit ihr war so verkorkst.. Wenn es sich doch endlich mal klären würde..

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Re: King's Cross

Ich war erleichtert, als er seine Arme auch um mich legte. Natürlich konnte es sein, dass er mich wirklich wegstieß, wenn die Minute vorbei war. Aber ich war mir sehr sicher er würde das nicht tun. Egal was ich getan hatte, jetzt grade ging es mir unglaublich schlecht und ich wusste, dass darauf verlass war, dass Jason für mich da war. Ich sah wie Mr. Winter sagte er würde draußen warten und war ihm wirklich dankbar dafür. Ich brauchte einfach ganz kurz Zeit mit dem Mann den ich liebte...
Er schloss seine Arme feste um mich und mir stiegen Tränen in die Augen. Eigentlich wusste ich nicht mal, das ich noch welche hatte. Ich hatte in den letzten Wochen so viel geweint, dass ich dachte ich hätte mich ausgeheult. "Es tut mir so Leid Jason... Alles... Du hattest von Anfang an Recht was meine Mutter anging.", flüsterte ich. Er hatte meiner Mutter nie direkt vorgeworfen meinen Vater getötet zu haben, aber er hatte ihr von Anfang an misstraut und zwar anscheinend zu Recht...  

Re: King's Cross

Ich würde sie in so einer Situation doch nie alleine lassen. Ihr ging es schlecht, also war ich da. Egal was vorher war, wenn ich sie so sah konnte ich einfach nicht anders. 
Ich war verwirrt.
"Was ist mit deiner Mutter?," fragte ich alarmiert. An diesem Punkt merkte ich, wie schlecht es ihr wirklich gehen musste. Und auch ihr Verhalten vom letzten Mal. Das musste mit ihrer Mutter zusammenhängen. Gleichzeitig begann ich ihr beruhigend über die Haare zu streichen. 
Ich wusste, was das für ein heikles Thema war und hoffte, dass sie nicht völlig zusammenbrach.

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Re: King's Cross

Ich konnte meine Tränen nicht länger zurück halten, weshalb einige mir über die Wange liefen. Vor einem Jahr noch hätte ich niemals in der Öffentlichkeit geweint, aber es war mir inzwischen egal was fremde von mir dachten. "Sie ist ein Monster....", flüsterte ich und klammerte mich noch etwas fester an ihn und vergrub mein Gesicht in seiner Schulter. Da ich ungeschminkt war musste er nicht befürchten Mascara Flecken auf sein Shirt zu bekommen. "Sie hat ihn umgebracht... Meinen Vater... Sie hat meinen Vater ermordet.", schluchzte ich. Ich hatte das Gefühl meine ganze Welt war  zusammen gebrochen und alles was ich je geglaubt habe und was mir beigebracht wurde war eine Lüge. Mein ganzes verdammtes Leben war eine Lüge. 

Re: King's Cross

Ich bemerkte die Menschen um uns herum schon gar nicht mehr. Nur Amanda war jetzt wichtig. Ich spürte ihre Tränen an meinem Oberkörper und umarmte sie noch etwas fester. Sie weinte. Mein Mädchen weinte. Das sollte nicht sein! Als ich hörte was sie sagte, blieb mir fast der Mund offen, so fassungslos war ich..
"Wie bitte? Sie hat wirklich.." meine Stimme brach ab..
Ich wusste, dass diese Frau böse war und verabscheute sie deswegen. Aber so böse..sie hatte ihren Ehemann umgebracht.. Mir lief es kalt den Rücken runter.. Diese Frau war wirklich ein Monster.. Amanda hatte es endlich begriffen. Ich schwankte zwischen Bestürzung und leichtem Triumph.. Ich hatte Recht gehabt.. Und dieser ganze Streit..unsere Trennung..alles war sinnlos gewesen..Und nun brachte sie ihre eigene Tochter und mein Mädchen zum Weinen. Das machte mich wütend und ich ballte die Fäuste.. Aber ich musste mich zurückhalten..allein Amanda zu liebe..

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Re: King's Cross

Ich fühlte mich sicherer, als er seine Arme fester um mich legte. Ich fühlte mich nicht mehr so alleine, sondern ich spürte einfach, dass ich jemanden hatte, der in dieser schweren Zeit für mich da sein würde. Natürlich hätte Jasons Vater mich auch getröstet, wenn ich vor ihm geweint hätte, aber er würde auch wissen wollen wieso ich weinte und das konnte ich nur Jason erzählen. Das einzige gute an all dem war, dass ich wieder bei Jason sein konnte... also wenn er mich noch wollte. Wir mussten dringend noch darüber reden...  
Bei seiner Frage nickte ich und schluckte dabei. Dann nahm ich den Kopf von ihm, da mir auffiel, dass sein Oberteil meinetwegen nasse war. Ich nahm eine Hand von ihm und versuchte meine Tränen wegzuwischen, klammerte mich aber mit der anderen noch an ihn. "Sorry... Ich wollte nicht weinen... Ich wollte dir nur nah sein.", entschuldigte ich mich leise für sein nasses Hemd. Die Tränen hörten aber nicht wirklich auf zu fließen. Egal wie sehr ich es versuchte. 

Re: King's Cross

So wie sie handelte... Ich war mir nun sicher,dass sie mich nur wegen ihrer Mutter verlassen hatte und das wir ohne diese Hexe eine Zukunft haben würden. Alles würde gut werden, wenn wir es nur versuchen würden. Ich schaute nun liebevoll auf sie herab. Ich hob mit einer Hand ihr Kinn an und wischte ihr mit dem Daumen die Tränen weg.
"Wir schaffen das. Zusammen. Du musst das nicht alleine ertragen. Ich bin für dich da. Immer," sagte ich und dann beugte ich mich zu ihr hinunter und küsste sie sanft. Meine linke Hand hatte ich sanft auf ihre Wange gelegt. Mit der anderen umschlang ich sie fest und zog sie an mich.

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Re: King's Cross

Das ich ihn verlassen hatte lag nie daran das ich nichts für ihn fühlte, denn das war nicht der Fall. Eher das exakte Gegenteil war der Fall. Ich liebte Jason wie ich niemals einen Mann geliebt habe. Aber ich stand zwischen zwei Fronten und irgendwie hatte ich kaum eine Wahl, weil beide mich auf Ihre Art unter Druck gesetzt haben. Aber wenn ich die Zeit zurück drehen könnte, hätte ich mich für ihn entschieden... 
Er wischte mlr dir Tränen weg und seine Worte waren Balsam für meine Seele. Ich wusste er würde immer für mich da sein, aber ich hörte es trotzdem gerne. Als er sich dann zu mir runter beugte Schloß ich meine Augen und schlang  meine Arme um seinen Hals. Meine Lippen fingen sofort an angenehm zu prickeln als seine Lippen sie berührten und ich erwiderte den Kuss liebevoll. Er hatte es geschafft meine Tränen zu stoppen, aber ich löste nach kurzer Zeit trotzdem den Kuss, blieb ihm aber so nah. "Du küsst mich nicht aus Mitleid, oder?", fragte ich ihn leise und sah dabei hoch in seine Augen. 

Re: King's Cross

Im Moment war es mir egal, was genau schief gelaufen war. Hauptsache war, dass ich sie wieder bei mir hatte. Die Frau die ich liebte.
"Nein, habe ich natürlich nicht. Ich meine es ernst. Auch mit meinem Versprechen... Aber ich brauche auch deins..
Amanda, verlasse mich bitte niemals wieder und stelle mich von nun an immer an 1.Stelle."
Ich schaute sie an. Ich brauchte dieses Versprechen. Nur so konnte ich ganz sicher sein. Ich hatte viel nachgedacht, auch darüber, was ich mir für die Zukunft wünschte. Und das war darin eingeschlossen. 

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