Abteil 1

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Alexis
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Re: Abteil 1

von Alexis am 04.09.2014 15:03

Ich lächelte fast strahlend als sie mir auch noch ermutigung zusprach, auch wenn sie es mir sagte, ich wusste dass ich gut schreiben konnte. Ohne lange darüber nachzudenken fragte ich sie nebenbei Ob sie vielleicht einiger meiner geschriebenen Sachen lesen wollen würde, wobei ich ihr direkt danach wieder zuhörte. Auch wenn sie ablehnen würde wäre es nicht schlimm für mich, immerhin hatte sie in Hogwarts viel zutun und bestätigung brauchte ich nicht unbedingt, nur wirkte Leonora auf mich als würde sie gerne lesen.
Sie war umgekippt? Das zeigte mir nur dass es wirklich sehr anstregend sein musste. "Ich hoffe dass passiert dir nicht wenn ich dabei bin.." es war natürlich mehr als scherz gemeint, aber ich selbst wusste dass ich es ernst meinte, ich wollte nicht dafür verantwortlich sein dass ihr etwas passierte.
Während ich in Gedanken darüber nachdachte, ob ich wohl auch umkippen würde und ob es sonst noch schlimme Auswirkungen auf mich haben sollte, merkte ich dass sich etwas in ihrem Blick änderte. Schmerz..
Dachte sie an ihren Vater? Falls ja wollte ich sie nicht unnötig weiter daran erinner, sondern eher Ablenken, kurz dachte ich nach und stellte schon die nächste Frage. "Hast du Liva nochmal gesehen? In den Ferien meinte ich. Oder hat sie dir geschrieben?" dabei lächelte ich wieder sanft, immerhin hatten wir ihre Adresse. Ich hatte sogar ehrlich darüber nachgedacht Leonora zu schreiben wenn mir langweilig war, aber die Tatsache dass vielleicht Isobel oder ihr Vater den Brief bekommen könnten, hatte mich davon angehalten. Aber bei Liva konnte ich mir nicht vorstellen dass sie nur deswegen keinen Brief an Leonora schicken würde.. Immerhin tat sie dass was sie wollte und wann sie wollte, etwas was ich nur bedingt tat und mich an ihr bewunderte und zugleich abschreckte.
Immerhin konnte schnelles und unüberlegtes Handeln auch starke Konsequenzen mit sich ziehen.
Die Tatsache dass ich ihr schreiben wollte erzählte ich nicht, immerhin hatte ich es letztendlich doch nicht getan und die Information wäre nutzlos für sie.

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Leonora
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Re: Abteil 1

von Leonora am 04.09.2014 15:43

Ich dachte einen Moment lang über Alexiss Angebot nach. Zwei Jahre zuvor hätte ich sofort eingewilligt - damals hatte ich trotz Vorlernen immer noch ausreichend Freizeit gehabt, um mich der vom Unterricht unabhängigen Wissensbeschaffung zu verschreiben, doch jetzt sah mein Leben ja deutlich anders aus - so, dass ich nicht wusste, ob ich überhaupt in der Lage sein würde, für die Schule zu lernen, geschweige denn für mich. Faktisch hatte ich keine Ahnung, wie lange dieser bedauernswerte Zustand noch anhalten würde, und wie schnell es mir gelingen würde, ihn wie stark abzuschwächen. Doch obwohl das alles gegen eine weitere Verpflichtung sprach, wollte ich Alexis nicht vor den Kopf stoßen, und, noch viel wichtiger, mich interessierten ihre Texte wirklich, weshalb ich mich bei meiner Antwort für einen Mittelweg entschied: "Grundsätzlich sehr gerne - aber ich weiß noch nicht, wann ich Zeit dazu haben werde. Kann ich dir, bevor ich dir jetzt irgendetwas wochenlang nicht zurückgebe, bescheid sagen, wenn ich sie gerne lesen würde?", erkundigte ich mich.
Mein Sinn für Humor war durchaus vorhanden, wenn auch nicht übermäßig groß und meist versteckt. Bei mir kam es doch sehr auf die Rahmenbedingungen an, wie ich mich verhielt, doch diese hier waren sehr vertraut und entspannt und deshalb hatte ich keinen Grund zu vermuten, dass Alexis Scherz in Wirklichkeit keiner war. Trotzdem antwortete ich einigermaßen ernst: "Für den Notfall gibt's ja immer noch Enervate und für den äußersten Notfall kaltes Wasser." Anhand der Stimmung und des Inhaltes dieser Antwort grinste ich dennoch ein wenig, was wirklich sehr selten bei mir vorkam und ein Zeichen meines offenen Vertrauens war.
"Nein, leider nicht", antwortete ich ehrlich auf Alexiss Frage nach Liva, doch ich musste noch etwas hinzufügen, um klarzumachen, dass ich deshalb nicht im Geringsten beleidigt war: "Aber ich kann das wirklich verstehen. Nicht auszudenken, wenn die Rosefields eine von euch bei mir entdeckt hätten. Isobel hätte sofort die GFT mobilisiert", meinte ich düster. Die stand zwar gegenwärtig unter der Leitung von Florence, doch es wäre eindeutig zu auffällig, einen unmissverständlichen Befehl von Isobel zu missachten. Ich konnte nur inständig hoffen, dass Liva inzwischen nicht auch auf der Abschussliste stand, weil Isobel sie im Garten gesichtet hatte. Bei dem Gedanken bekam ich wieder Magenschmerzen. Das wäre eindeutig meine Schuld... der Schwindel ließ nicht lange auf sich warten und ich musste tief durchatmen.

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"Isobel. Ich weiß dieses Angebot sehr zu schätzen. Dennoch bin ich nicht einverstanden mit einigen Dingen, die ihr tut. Deshalb muss ich es leider ausschlagen." - Leonora Svenson (12)
"Es ist eine Frage der Philosophie, welche Handlungsweise bezüglich des Partners richtig ist." - Leonora Svenson (13)


Raquel Brown [24, Professorin, ehem. Slytherin, Death Angels] Edwin Rosefield [41, ehem. Ravenclaw, Abteilungsleiter] Nicolas Edinburgh [19, ehem. Gryffindor, auszubildender Quidditch-Profi, GFT] Bern Could [Klasse 2, Hufflepuff, UMM] Eugenie Crick [Klasse 1, Gryffindor, (noch) Außenseiterin] Eliska Dolohow [Klasse 5, Slytherin, Death Angels]

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Alexis
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Re: Abteil 1

von Alexis am 04.09.2014 16:43

"Klar kannst du das." ich grinste leicht zurück und nickte, natürlich kannte ich Zaubersprüche die helfen könnten, aber ich dachte immer erst an das schlimmste und malte mir schon aus dass ich gar nicht mehr aufwachen würde, verbannte diese Gedanken aber schnell da sie sehr unwarhscheinlich waren und ich mir eifnch zu viele sorgen machte.
Meine Ablenkung hatte wohl nicht ganz funktioniert da ihr Blick jetzt zwar nicht mehr voller schmerz war, sondern eher voller Schuld.
"Wir sehen sie sicher später in der Halle, bestimmt hatte sie deutlich aufregendere Ferien als wir." dabei lächelte ich aufmunternd da ich mir dachte dass Leonora eine Person war die sich für andere freunen konnte. Und auch wenn meine Ferien nicht so spannend waren, waren sie sicher entspannter als Leonoras Ferien. "Ich bewundere ihre Art.." meinte ich eher Gedanken verloren. "Auch wenn mich oft nicht interessiert was andere denken, sie Handelt irgendwie so Frei und Gedankenlos, sie interessiert es nicht was andere denken.. Ich wünschte in manchen Situtionen könnte ich das auch.." Ich erinnerte mich an etwas, an dass ich nicht gerne zurück dachte, ein Teil meines Lebens über den ich nicht gerne Sprach und Nachdachte.
Um schnell wieder auf andere Gedanken zu kommen schüttelte ich kurz meinen Kopf, als könnte ich die Gedanken so los werden und kam schnell zu einem anderen Punkt zurück. "Wenn du möchtest könnte ich dir mit dem Stoff helfen, immerhin bin ich dir so gesehen ein Jahr voraus und der Stoff ändert sich ja kaum.. Was für Wahlfächer hast du?" fragte ich nun auch, nachdem sie mir die Frage schon gestellt hatte und war nur wirklich interessiert daran.. Ich konnte mir schon denken dass sie weder Pflege Magischer Geschöpfe noch Wahrsagen gewählt hatte, da sie schon erwähnt hatte dass sie PmG nicht gewählt hatte und irgendetwas sagte mir dass Leonora Wahrsagen genau so vage und ungenau findet, wie ich. Und warum wertvolle Zeit auf etwas verschwenden was man in der Zukunft nicht braucht und was einem Wertvolle Zeit raubt die man für andere Fächer, wirklich wichtige und brauchbare Fächer verwenden konnte.

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Leonora
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Re: Abteil 1

von Leonora am 07.09.2014 01:43

Dass Livas Ferien aufregend gewesen waren, daran zweifelte ich nicht. Dafür allerdings ein wenig an deren moralischer Vertretbarkeit. Den Spruch 'erst die Arbeit, dann das Vergnügen' nahm ich selbst nämlich noch immer bitter ernst und hielt beides gleichzeitig für ziemlich ausgeschlossen und moralisch verwerflich. Da war sie wieder, diese Grauzone, in der Liva für mich steckte: einerseits war sie vertrauenswürdig und hatte prinzipiell die richtigen Ansichten, aber dann wieder ließ sie sich viel zu sehr vom Leben verführen. Das hieß nicht, dass ich mich nicht für andere freuen konnte. Ich freute mich ja auch für Alexis, weil sie so ein harmonisches Familenleben zu haben schien.
Weil ich diese bisher als recht rational eingeschätzt hatte, wunderte es mich, was sie nun von sich gab. Von Bewunderung konnte bei mir tatsächlich bisher keine Rede sein. Dennoch hörte ich Alexis natürlich zu, als sie ihre Gefühle genauer erklärte. In gewisser Weise verstand ich auch tatsächlich, was sie meinte: Liva tat, was wir alle gerne täten, nämlich den Gruppen offen eine kalte Schulter zu zeigen, was einem ihre Geschichten von den Death Angels wohl deutlich vor Augen führten. Manchmal musste auch ich selbst sehr sorgfältig taktieren. War das, was ich gerade tat, schon würdeloses Betteln und Gnade oder war es noch unter raffinierte Zweideutigkeiten einzuordnen? Dennoch zeigten genau diese Geschichten auch, warum man dies besser nicht tun sollte, wenn schon Geschichten dabei heraussprangen, die man anderen aus Angst um diese nicht erzählen konnte. Und es war gefährlich, was ich Alexis auch sagte: "Ich verstehe, was du meinst, und es kann manchmal vielleicht wirklich eine verlockende Vorstellung sein, aber die Folgen eines solchen Verhaltens sind doch so gravierend, dass es die positiven Aspekte nicht wert sind, oder?" Dass sie mir folgen konnte, setzte ich voraus.
Gerade wollte ich ihr Angebot zur Nachhilfe dankend ablehnen - die Frage war nicht, ob ich den Stoff verstand, sondern, ob ich überhaupt in der Lage sein würde, mich damit zu beschäftigen - und ihre Frage nach meinen Wahlfächern - Alte Runen, Arithmantik und Muggelkunde - beantworten, als der Zug einen Ruck machte und wir im Bahnhof von Hogsmeade einfuhren. Was das Ende meiner Schonfrist bedeutete, wie ich mit Grauen feststellte. Die paar Stunden Zugfahrt mit Alexis waren eine wohltuende Zeit der Entspannung gewesen, nun ging es wieder hinein in die Höhle des Löwen. Die Angst vor den Gruppenmitgliedern, vor allem vor der GFT, war mit einem Satz wieder da und bescherte mir ein ziemlich starkes Drücken in der Magengegend. Doch ich atmete tief durch, verdrängte die Szenarien, die sich schon wieder vor meinem inneren Auge abspielten, aus meinen Gedanken und setzte eine neutrale Miene auf, die mir schon wieder eindeutig besser gelang als heute morgen. Dann zog ich mit meiner vor Aufregung leicht zitternden Hand den Zauberstab hervor, richtete ihn auf meinen Koffer, führte das Wutschen und Wedeln rasch aus, sodass das Zittern den Zauber nicht beeinträchtigen konnte und sprach mit Wingardium Leviosa die ersten beiden Zauberworte seit zwei Monaten, vor denen ich für einiges mehrere Anläufe gebraucht hatte. Insofern war es Balsam für mein Selbstwertgefühl, dass es sofort funktionierte, wenn es auch eigentlich erbärmlich war bei einem Zauber aus dem ersten Jahr. Doch bei diesem Gedanken begann meine Hand wieder stärker zu zittern und ich verdrängte ihn möglichst schnell. Immerhin musste ich gleich aufstehen, was ich auch tat, woraufhin mir ziemlich schwindelig wurde, doch nach ein paar Malen blinzeln wurde auch dieses Gefühl wieder besser, obwohl ich mich nach wie vor nicht wohlfühlte und nach wie vor froh war, den Berg nicht zu Fuß erklimmen zu müssen. Meine Stimme jedoch klang recht neutral, als ich zu Alexis meinte: "Lass uns aussteigen", was wir kurz darauf auch taten.

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Re: Abteil 1

von Alexis am 07.09.2014 15:36

Ich konnte ihr natürlich folgen und verstand auch warum sie meine Gedanken wohl nicht so recht teilte. Ich merkte dass sie noch etwas sagen wollte, rutschte aber mit einem Mal nach vorne da der Zug anhielt. Leonora schien wohl weniger glücklich zu sein als ich, nun hatte ich aber auch noch nicht die Gruppen erfahrungen gemacht wie sie oder das selbe erlebt.
Erst überlegte ich auch direkt wieder Ungesagte Zauber zu üben, allerdings gelang es mir nicht immer und vor Leonora wollte ich nicht dumm dastehen, weshalb ich einfach meinen Zauberstab hob, die selbe bewegung ausführte und ebenfalls meinen Koffer zum schweben brachte. "Klar." dabei lächelte ich sie leicht an und ging vor, einige Schüler schienen ihre Koffer sogar noch zu tragen oder zu schieben bis sie wie wir und einige andere Schüler, die sicher alle intelligenter waren als sie, den selben Zauber anzuwenden. Während sich eine Scharr Erst Klässer weiter vorne sammelte, da es Tradition war das erste Mal mit einem Boot über den See zu fahren, sammelten sich alle anderen schon weiter vorne wo sich die Kutschen befanden. Ich hatte ebenfalls vor mir Leonora in eine Kutsche zu steigen, da sie ja nicht weit hinter mir war. Als die nächste Kutsche kam lächelte ich leicht, natürlich sah ich die Thestrale. Wie immer sah es so aus als würde sich die Schwarze Haut über ihre Knochen ziehen und ihre Echsen/Drachen ähnlicher Kopf sah noch nach vorne, ihre großen, Fledermausflügel waren zusammen gefaltet, was einen Teil ihrer Schönheit verbarg. Schon seit meiner Dritten Klasse, allerdings hatte ich mich beim ersten Mal ziemlich erschreckt. Ich gebe zu dass ich auch sie und die ganzen anderen Magischen Wesen hier vermisst hatte. Der Grund warum ich sie sah, war vielleicht nicht der schönste, aber ich fand diese Wesen einfach wunderschön. Beim herum gehen um den Thestral und die Kutsche legte ich kurz eine Hand auf deren Hals und streichelte sanft darüber, ich war oft die Herde oft füttern, was vielleicht verboten war, aber immerhin wurde ich noch nicht erwischt. Der Thestral wand den Kopf kurz zu mir und schnaubte, es war schade dass man diese Wesen immer mit dem Tod in verbindung brachte.

(Ich weiß ja nicht ob Leonora sie jetzt zum erstenmal sehen kann oder davor schon jemand hat sterben sehen, praktisch gesehen posten wir ja jetzt am bahnhof, aber den Post gibt es nicht.. xDD) 

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Leonora
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Re: Abteil 1

von Leonora am 08.09.2014 13:44

(Also theoretisch hättest du den ja erstellen können... aber... ich bin jetzt auch zu faul dazu xD)

Hätte es letztes Jahr nicht diese Komplikationen gegeben, hätte ich mir höchstwahrscheinlich schon selbst beigebracht, wie man ungesagte Zauber anwandte, doch nun sah es so aus als müsste ich warten, bis diese in der sechsten Klasse ganz regulär im Unterricht durchgenommen wurden, denn wenn ich auch noch Okklumentik und Legilimentik neu erlernen wollte, war es unwahrscheinlich, dass ich in meinem jetzigen Zustand mehr schaffte als mein altes Niveau zurück zu erlangen, was für die ZAGs glücklicherweise vollkommen ausreichen würde. Mein Ziel war ein Zeugnis, in dem nur Os standen, und da mir das bedauerlicherweise so wie es aussah dieses Jahr einiges abverlangen würde, war mir klar, dass ich nicht gleichzeitig beginnen konnte, an meinem nächsten derartigen Zeugnis für die sechste Klasse zu arbeiten. Gerade dachte ich aber nicht daran und so fiel mir auch nicht auf, dass Alexis keinen ungesagten Zauber anwandte, selbst wenn hätte es mich nicfht gestört. Es gab ja gerade wirklich keinen Grund dazu.
Als wir aus dem Zug stiegen und zu den Kutschen gingen, sah ich zum Glück kein allzu negativ besetztes Gesicht, die meisten behandelten Alexis und mich einfach wie Luft, was mir gerade recht war, nur die Erstklässler machten keinen Unterschied zwischen uns und den anderen Schülern, denn sie konnten ja noch nicht wissen, was für ein Höllenloch diese Schule sein konnte. Allerdings nicht für die meisten von ihnen, wie ich verbittert dachte, der Großteil würde sich erst von den Gruppen verführen lassen und dann ebenfalls ein falsches, gehässiges, mobbendes Gruppenmitglied werden, also gab es keinen Anlass, meine Neutralität für sie zu unterbrechen, zumal der Weg natürlich kräfteraubend für mich war. Wenigstens verplemperte ich nicht einen beachtlichen Teil meiner Kraft dafür, einen schweren Koffer selbst zu schleppen. Unglaublich, wie dumm manche Menschen waren. Und ich war mir sicher, dass mindestens fünfundneunzig Prozent von ihnen Gruppenmitglieder waren, denn Verblödung war meiner Ansicht nach ein ganz klarer Nebeneffekt dieses Systems. Man verkroch sich in seiner Gruppe und vergeudete seine ganze Energie dafür, ihr zu dienen, statt an sich selbst zu feilen und nachzudenken.
Glücklicherweise konnten wir in all dem Gedränge langsam gehen und ich war zwar erschöpft, aber nicht allzu sehr außer Atem, als ich mit Alexis bei einer bisher noch leeren Kutsche ankam, wobei es wohl auch bleiben würde, sobald wir darin saßen, es sei denn, Liva oder vielleicht Angel McFly kamen noch zu uns, wobei ich nicht wusste, ob Angel sich trotz bereits vorhandener Gesellschaft zu mir gesellen würde. Florence konnte das selbstverständlich unmöglich tun, aber apropos. Mit ihr musste ich dringend sprechen, ich wollte wissen, wie unser Plan vorankam. In den Ferien hatten wir uns nun ja leider nicht darüber austauschen können. Doch als ich gerade einsteigen wollte, bemerkte ich, dass Alexis nicht mehr da war, schaute hoch und - war erst einmal geschockt.
Meine neue Freundin stand vor unserer Kutsche und streichelte in aller Ruhe ein unfassbar groteskes Geschöpf. Ich war ja sonst niemand, der jemanden nach seinem natürlichen Aussehen beurteilte, aber... Hilfe, das war wirklich ein seltsames Gebilde von einem Lebewesen! Es sah entfernt aus wie ein Pferd, das nur aus Knochen bestand, doch der Kopf erinnerte mich schlichtweg an einen Drachen. Normalerweise hätte ich wahrscheinlich instinktiv die Beine in die Hand genommen, aber abgesehen von meiner derzeitigen Konstitution konnte ich Alexis nicht einfach so neben dem Ding stehen lassen... das war doch bestimmt gefährlich!
Meine neutrale Miene war mir natürlich schon komplett abhanden gekommen, als ich begann, rational über mein Vorgehen nachzudenken - und natürlich prompt bemerkte, dass das Ding vor die Kutsche gespannt war. Genau wie vor alle Kutschen, von denen ich bisher geglaubt hatte, sie führen von selbst. Und auf einmal kam ich mir unglaublich dumm vor, denn natürlich wusste ich, was ein Thestrahl war, ich kannte ja trotz mangelnder Eignung für das Fach einige Bücher über magische Geschöpfe, in denen ausdrücklich beschrieben wurde, wie sie aussahen und vor allem, wer sie sehen konnte. Ich hatte meinen Vater sterben sehen, natürlich hatte sich das jetzt in meinem Fall geändert. Und letztes Jahr war ich von dieser Heilerin hergebracht worden, nicht in einer der Kutschen, von denen leider nie auch nur mit einer Silbe erwähnt worden war, wovon sie gezogen wurden, auch nicht in "eine Geschichte Hogwarts" oder ähnlichen Büchern, die ich gelesen hatte. Bei diesen selbstkritischen Gedanken und als Spätfolge meines Schreckes wurde mir natürlich gleich wieder so schwindelig, dass ich mich an die Kutsche lehnen musste, und ich versuchte prompt auf altbekannte Weise, wieder zu einem einigermaßen normalen Zustand zurückzukommen, und die Trauer, die beim Gedanken an die Szene im St. Mungo zurückkam, zu verdrängen. Es klappte nicht ganz, war zu viel auf einmal. Zumal im Hinblick auf Alexis eine weitere Frage dazukam...
Ich löste mich von der Wand der Kutsche und baute, mit meinen Schwindelgefühlen kämpfend, wieder eine neutrale Miene auf, während ich immer noch nicht besonders sicher auf den Beinen zu Alexis herüberging und fragte, ob das Thestrahle seien. Nachdem sie es mir bestätigt hatte, stiegen wir in die Kutsche ein und schwiegen eine Weile, bevor ich fragte: "Wen hast du denn sterben sehen?"

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"Isobel. Ich weiß dieses Angebot sehr zu schätzen. Dennoch bin ich nicht einverstanden mit einigen Dingen, die ihr tut. Deshalb muss ich es leider ausschlagen." - Leonora Svenson (12)
"Es ist eine Frage der Philosophie, welche Handlungsweise bezüglich des Partners richtig ist." - Leonora Svenson (13)


Raquel Brown [24, Professorin, ehem. Slytherin, Death Angels] Edwin Rosefield [41, ehem. Ravenclaw, Abteilungsleiter] Nicolas Edinburgh [19, ehem. Gryffindor, auszubildender Quidditch-Profi, GFT] Bern Could [Klasse 2, Hufflepuff, UMM] Eugenie Crick [Klasse 1, Gryffindor, (noch) Außenseiterin] Eliska Dolohow [Klasse 5, Slytherin, Death Angels]

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Re: Abteil 1

von Alexis am 08.09.2014 16:06

Als ich den Kopf sah, fiel mir sofort auf dass Leonora sie sehen konnte, was aber auch verständlich war, sie war wohl bei ihrem Vater gewesen. Ich strich ein letztes Mal über die Ledrig fühlende Haut und setzte mich in die Kutsche. Innerlich hoffte ich keine Fragen zu erwarten, da es wirklich kein Thema war über dass ich gerne sprach.
Es war still, bis Leonora mich doch fragte. Langsam sah ich zu ihr, ich vertraute ihr.. Und sie hatte mir auch mehr erzählt als die meisten über sie wissen oder wissen würden. Trotzdem zögerte ich, da ich die Sache wohl nie ganz überwinden würde.
"In meinen Sommerferien der Zweiten Klasse, wo ich danach in die Dritte kommen sollte, war ich mit einem Freund im Wald.. Wir waren vor einiger Zeit gut befreundet, also jetzt nicht mehr. Egal. Jedenfalls war da dieses Mädchen.. Sie war viel jünger als wir, und sie schien erschöpft und total erschrocken.. Sie sah.. Nun.. Ihre Kleidung war zerrissen und es sah aus als wäre sie Wochen lang durch den Wald gelaufen.. Sie sah so aus als würde sie weinen, aber irgendwie kamen keine Tränen aus ihren Augen. Unser Anblick hatte sie verschreckt, wie ein scheues Reh das durch ein knackenden Ast aufschreckt." der Anblick erschauderte mich immer noch. "Sie brach vor uns zusammen und.. Sie war wirklich dünn. So Dünn dass wir Angst hatten sie anzufassen und ihr weh zu tun und überall auf ihrer hellen Haut waren Schürf wunden, aber auch Narben und Blaue Flecken.. Jake, also der Freund von mir." kurz hielt ich erneut inne da ich mich an seinen Anblick erinnerte. "Er rief sofort meine Eltern und holte sie her, dass Mädchen zitterte und ich blieb bei ihr.. Als meine Eltern kamen lag ihr Kopf auf meinem Schoß.. Sie sah mich so traurig und leer an.." ich erinnerte mich noch genau an ihre hellen blauen Augen, die seltsam leer und glasig wirkten. "Ich wusste nicht genau was ich tun wollte, immerhin war ich gerade mal 13. Ich konnte aber auch nicht weinenm vor schock, da ich die Situation nur in Maßen begriff und versuchte sie wach zu halten aber erst als meine Eltern da waren begriff ich wieso ihre Augen so leer waren.. Sie war wohl verhungert, verdurstet, zu tode geprügelt.. ich weiß es nicht, aber es ging so schnell und.. Irgendwie.." ich schüttelte den Kopf da es wirklich keine schöne Erinnerung war und fuhr so einfach fort ohne meinen Satz zu beenden. "Es war ein Mädchen aus einigen Städten entfernt, sie wurde von ihrem Vater geschlagen und misshandelt und war weggerannt.. Allerdings wusste sie sich nicht wirklich zu helfen.. Sie war gerade mal 7.. Vielleicht 8.."
Es führte mir wieder vor Augen wie schnell unser Leben vorbei sein kann. Auch wenn ich das Mädchen nicht gut kannte, blieb mir diese Erinnerung wohl immer erhalten. "Meine Mutter.." dabei hob ich kurz belustigt meine Stimme, wobei es eher sarkastisch gemeint war bei der Erinnerung. "Sie hat mich und Jake zu seinen Eltern gebracht.. Aber sie war so wütend und verletzt.. Sie ist ziemlich fürsorglich was Kinder angeht.." mehr sagte ich dazu allerdings nicht, meine Mutter hatte vor mir einige Fehlgeburten und war daher sehr empfindlich was das Thema Kinder anging, allerdings würde ich diese Info nicht mit Leonora teilen, aber an diesem Tag war sie nicht nur entsetzt und traurig gewesen, sie war auch so wütend und voller Hass auf einen Mann den sie nicht kannte, als sie die Umstände erfuhrt..
"Sie wurde davor schon gesucht.. Also in den Nachrichten, Das Mädche." Es fiel mir schwer noch Sätze zu bilden und war froh als wir am Tor angekommen waren. Ich stieg zuerst aus und wollte Leonora meine Hand anbieten, wollte ihr aber nicht das Gefühl geben schwach zu sein und lies es daher und lächelte nur leicht. "Wir sind sicher einige der letzten.." beendete ich das Thema schnell und lies im Eingang meine Koffer dort stehen wo es jeder tat, sie würden danach ja auf meiner Zimmer gebracht werden und betrat die Große Halle die schon reichlich gefüllt war, kurz hielt ich Ausschau nach Liva, wollte aber nicht zu viel Aufmerksamkeit auf mich ziehen und setzte mich schnell ganz an den Rand des Ravenclaw Tisches der auf der Seite wo ich saß noch nicht zu voll war, um mich abzulenken sah ich mir die Schüler an.

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