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Caelum

27, male

  Hauspunkte-King/Queen

(ehem.) Hufflepuff Hogwarts Abschluss Halbblut Neutral Außenseiter O.K. Ehrenmitglied

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Re: Flourish & Blotts

from Caelum on 11/17/2016 06:31 PM

Ich brach fast augenblicklich in kalten Schweiß aus, als ich ihr Gesicht erkannte, und ich blieb reglos stehen, als hätte mich ein Klammerfluch getroffen. Es war, als wenn die Erinnerungen, mit denen ich tagsüber kämpfte, und die Albträume, die mich des Nachts heimsuchten, alle auf einmal real geworden wären. Ich hatte so oft darüber nachgedacht, was ich sagen würde, wenn ich sie wiedersehen würde, aber doch hatte ich nie damit gerechnet, dass wir uns jemals treffen würden.
Plötzlich war ich hellwach, als hätte ich die letzten Jahre in einer Trance verbracht, aus der ich erst jetzt erweckt wurde. Ihre kalte Ausstrahlung ließ mich erbeben, ihr funkelnder Blick bohrten sich in meine Haut und ihr schmerzhaft bekannter Geruch verstopfte meine Nase. Ich war von einem tauben, grauen Kaum Etwas in ein buntes, lautes Alles gefallen, einem Zustand der Reizüberflutung, so einfach von einer Sekunde auf die andere. War es nicht ironisch wie mich, jemand der ausschließlich in der Vergangenheit lebte, nur jemand aus meiner Vergangenheit zurück in die Gegenwart holen könnte?
Ihre Worte drangen in mein Bewusstsein, aber ich konnte sie nicht interpretieren. Ich sah, hörte und spürte nur die eisige Kälte, und in mir kämpften die Angst, der Instinkt, mich wegzuducken und zu verschwinden, und alle Worte die ich die Jahre über für sie gesammelt hatte, zusammenhanglos und glühend irgendwo in meinem Inneren übersprundelnd. 
Ich lief jedoch nicht weg, selbst wenn ich nicht an den Boden gefroren wäre – vielleicht sah ich hierin eine Chance, die so bald nicht wederkommen würde. Eine Chance, um alles umzuwenden, und wenn nicht das, dann zumindest eine Chance um abzuschließen.
Der Zaubertrank aus Worten und Gedanken kochte in mir hoch, aber er kam nicht an der Blockade in meinem Hals vorbei. Alles, was ich herausbekam, war ein leises, aber festes "Florence.". Nicht als Ausruf der Überraschung, oder als Frage, bist du es wirklich?, sondern eine simple, klare Aussage, als wahrscheinlich einziger fester Fakt in diesem Sturm wirbelnder Gefühle und Gedanken. Vielleicht war es auch eine Möglichkeit, eine Tür als Eingang für eine aufklärende Konversation, ein zufriedenstellendes Ende, oder ein neuer Anfang.
Ich wollte mich nicht streiten, mir fiel es nicht einmal ein, dass wir, die die meiste Zeit, die wir uns kannten, in mehr oder weniger ernstem Streit verbracht hatten, uns jetzt mit Abneigung entgegentreten könnten. Aber ich war immernoch eingefroren, weshalb ich nicht ahnen konnte, was kommen würde.

                                             



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Reply Edited on 11/21/2016 06:01 PM.

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Re: Flourish & Blotts

from Caelum on 10/31/2016 06:08 PM

Streng genommen hatten sich, wenn man mein Leben aus der heutigen Perspektive betrachtete, die sieben langen Jahre auf Hogwarts kaum auf meine Zukunft ausgewirkt. Und dann wiederum war alles, was mich jetzt definierte, in Hogwarts geschehen. Ich war immer ein guter Schüler gewesen, zwar eher gewissenhaft als talentiert, jedoch hatte sich das ständige Üben positiv auf das Endergebnis ausgewirkt. Ich war weder mächtig noch erfahren, aber ich war in jedem Aspekt ein Guter Zauberer. Was mir jetzt, als kaum nützlicher Teil der Zauberergesellschaft, nicht wirklich etwas brachte. Die Arbeit, die ich machte, um mich über Wasser zu halten, lag mir zwar gut und lag mir am Herzen, aber sie hätte genauso gut von einem Muggel oder Squib ausgeführt werden können — zumindest fast. Magie war, in meinem Leben, eher zur Annehmlichkeit geworden; es vereinfachte mir das alltägliche Leben in der Weise in der es Geschirrwaschmaschinen und Satellitenantennen für die Muggel taten. Was vielleicht auch dazu beitrug, dass ich mich genau so abgekoppelt von der Magiergesellschaft fühlte wie von mir selbst.
Vielleicht war das auch der Grund weshalb ich, als ich Flourish & Blotts betrat, mich fühlte als hätte ich zu mir selbst heimgefunden. Ich hatte immer gern gelesen, zuhause sowie in Hogwarts hatte ich mich stets gerne mit Büchern umgeben; manchmal hatte ich gescherzt, dass ich alle Bücher der Hogwarts Bibliothek gelesen hatte, aber das war in einem menschlichen Leben unmöglich. Fakt jedoch war, ich hatte, seit ich die Schule beendet und aus meinem Elternhaus ausgezogen war, sehr selten ein Buch in die Hand genommen. 
Und eigentlich hatte ich auch nicht vorgehabt, das zu ändern. Mir ging immer entweder sehr viel oder sehr wenig durch den Kopf — wenn ersteres der Fall war, würde ich stundenlang in meinem Garten/Treibhaus/Wintergarten/Häuschen sitzen und grübeln, meist mit keinen oder spärlichen Resultaten; wenn letzteres der Fall war, würde ich unbekümmert und fokussiert arbeiten und zeichnen und versuchen, die Gedanken mich nicht einholen zu lassen. Aber aus irgendeinem Grund war ich an diesem morgen mit einem klaren Kopf aufgewacht, und stattdessen mit so einem Gefühl. Eines, das mich nicht losließ, bis ich das nötigste erledigt hatte, nach London appariert war und den Buchladen betreten hatte. Ein paar lose Münzen klimperten in meiner Hosentasche, aber eigentlich war ich nur zum stöbern da. Dachte ich zumindest, bis ich einen Aufsteller im Schaufenster sah, auf dem eine mollige ältliche Hexe zwinkernd das neu aufgelegte und erweiterte Sammelsurium der Kräuter und Pflanzen der Südhemisphere anpries. Zum Tiefstpreis. Ich betrat also das Geschäft, das mich sofort willkommen fühlen ließ, und wandte mich an was ich für eine Fachkraft hielt – ich hatte nur wedelndes braunes Haar und Finger, die stablos Bücher einsortierten gesehen, und darauf basierend meine Schlussfolgerung gezogen. Ein Fehler, wie ich später bemerken würde.
"Hallo, wo finde ich denn das neue Kräutersammelsurium von K–," der Rest des Namens blieb mir im Halse stecken, als sich die Person umdrehte, die ich für eine Fachkraft gehalten hatte. Ein Fehler, wie ich jetzt bemerkte.

                                             



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Reply Edited on 10/31/2016 06:13 PM.

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Re: Schreibpartner

from Caelum on 10/29/2016 10:47 PM

okay okay, möchtest du anfangen? :') also cal wohnt im moment irgendwo im nirgendwo in irland, ansonsten irgend ein anderer öffentlicher ort?

                                             



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Re: Schreibpartner

from Caelum on 10/26/2016 11:00 PM

haha vllt starren sie einander auch nur an und gehen dann wieder, wir können ja mal sehen wo es hinführt? wäre auf jeden fall interessant, zu schreiben, was das so für gefühle und gedanken auslöst

                                             



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Re: Schreibpartner

from Caelum on 10/24/2016 08:51 PM

hm also wie du meinst, ich könnte mir vorstellen, dass sich das schon noch irgendwie weiterspinnen ließe? also ich weiß nicht wie's mit florence steht, aber cal hatte wenig gelegenheit, mit allem abzuschließen... wir können ja sehen, wo das hinführt. also ja, wenn du anfangen könntest, das wäre schön!

@jason ahhh es tut mir so leid :/

                                             



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Re: Schreibpartner

from Caelum on 09/30/2016 04:02 PM

ich könnte cal freimachen.........

                                             



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Re: Gasse

from Caelum on 07/07/2016 08:53 PM

Natürlich war dem rationalen Teil von mir - der gerade Pause hatte, wie es schien - klar, dass diese Begegnung mit größter Sicherheit kompletter Zufall war, und dass Amanda demnach weder ein Problem mit mir hatte, noch irgendetwas anderes wollte. Es waren jedoch meine Emotionen die mich im Moment steuerten. Ich hatte offensichtlich ein Problem damit, mich zusammenzureißen, aber wenn man so selten mit Menschen interagierte verlor man anscheinend jegliche Fähigkeiten, andere einzuschätzen. Ich zumindest. Aber vielleicht wollte ich mich gar nicht beherrschen, vielleicht suchte etwas in mir geradzu nach Konfrontation, und dieser zufällige Zusammenstoß war ein gefundenes Fressen; vielleicht wollte ich provozieren, einen Streit anfangen, um etwas zu fühlen. Was? Das wusste ich nicht. Ich machte jedoch keine Anstalten, mich zu zügeln, ich dachte nicht einmal daran. Ja, ich wollte mit Sicherheit einen Streit anfangen.
Ewig war ich in der selben, trüben Suppe aus Melancholie, Nachdenklichkeit und sonstiger emotionaler Abgestumpftheit geschwommen, es war eine Abwechslung, neuen Gefühlen ungezügelt Lauf zu lassen, wenn auch nicht besonders weise. Absolut nicht weise, sehr sehr dumm sogar, und ich wusste, das ich es später bereuen würde, doch ich hatte wenig zu verlieren. Und das, was ich hatte, würde ich ganz sicher nicht an Amanda Siham Meral verlieren.
"Du hast doch offensichtlich ein Problem,", gab ich wütend zurück, "Wer rennt denn sonst durch die Straße, rempelt Leute an und macht sie dann blöd an?". 
Plötzlich fand ich zu mir selbst zurück. Was machte ich hier eigentlich. Ich holte tief Luft und nahm mich zusammen. Bevor Amanda antworten konnte, drehte ich mich um und apparierte davon. 

                                             



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Re: Gasse

from Caelum on 07/03/2016 01:18 PM

Ich hatte nie infrage gestellt, was Amanda so gemacht hatte, wie sie war, aber in meiner Sturheit würde ich wahrscheinlich auch keine Erklärung haben wollen. Wie sie in Hogwarts gelebt hatte, wie sie ihre Mitmenschen behandelt hatte, ich fand es fast unmenschlich, aber gleichzeitig würde ich an diesem Bild festhalten, selbst wenn sie mir genügend Gründe gäbe, ihr zu verzeihen. Vielleicht war es nicht richtig, mich von diesen Gedanken und Gefühlen nähren zu lassen, doch es war einfach, und Veränderung war es nicht.
Es war gut möglich, dass sie sich seit ihrer Zeit in Hogwarts verändert hatte, es wäre seltsam wenn nicht, doch traute ich ihr kaum mehr als zuvor, und mit ihr reden wollte ich noch weniger. Kurz kam mir der Gedanke, wie es wohl wäre wenn ich in der HE geblieben wäre: Hätten wir uns in ein Café gesetzt um uns zu unterhalten, auszutauschen wie es uns ergangen war, als wären wir jemals Freunde gewesen? Ich schauerte. Nein, es hatte immer eine Hierarchie innerhalb der Gruppen und wahrscheinlich sogar zwischen den Gruppen gegeben. Wie hatte es passieren können, dass an einem Ort, der Schutz bieten sollte, zu solch einem Kampf um's Überleben gekommen war? Und ein Ende war nicht in Sicht gewesen, als ich die Schule verlassen hatte; Florence mit ihrem schlauen Plan hatte nichts bewirkt, sie würden alle die Schule verlassen und neue, machtsüchtige und manipulative Leute würden ihren Platz einnehmen, und niemals würde sich etwas an dem Gruppensystem ändern. Es war so einschneidend für jeden Schüler von Hogwarts, und doch schien es nicht schlimm genug um das Ministerium zu alarmieren. Ich dachte, ich hätte es geschafft, mit dem Gruppenystem und alles was es für mich bedeutete abzuschließen, doch anscheinend brauchte es nur einen Repräsentant dessen und schon sah ich rot.
Nein, mit Amanda wollte man sich nicht streiten, und ich ganz bestimmt auch nicht. Ich wollte, um ehrlich zu sein, nicht einmal mit ihr reden, doch da war ich mir nicht ganz mit mir selber einig. Bevor ich es verhindern konnte, platzte ich raus: "Was willst du von mir? Was ist dein Problem?", viel zu bitter, viel zu direkt.

                                             



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Re: Gasse

from Caelum on 07/02/2016 01:08 PM

Ich schaute so nervös umher, dass ich nicht merkte, wie mir jemand direkt ins Gesicht apparierte. Gerade als ich dachte: Das hätte sehr viel schlimmer kommen können, und ohne ein Wort geschweige denn Hilfe für die am Boden liegende Person weitergehen wollte, hörte ich meinen Namen. Ich hatte meinen Vornamen seit langer Zeit nicht mehr aus jemand anderes Mund gehört, doch es war nicht das, was mich stocken ließ. Es war die Stimme, und es stellten sich mir die Nackenhaare auf, als ich sie mit der entsprechenden Person verbunden hatte; ich hatte sie noch genau im Ohr, wie sie zuckersüß gesäuselt hatte, den bitteren Nachgeschmack fast immernoch auf der Zunge spührend. Amanda Siham Meral war, meiner Meinung nach, die gefährlichste der damaligen Gruppenanfüher gewesen, denn sie war nicht nur berechnend und skrupellos, sonder äußerst gewandt im manipulieren und anstiften.
Ich hatte nicht gedacht, sie je wiedersehen zu müssen; zwar war die Zaubererwelt bedeutend kleiner als die der Muggel, und die Britische Magiergesellschaft umso mehr, doch trotz all meiner Vorsicht und Aufmerksamkeit war ich fast wortwörtlich auf sie gestoßen. Innerlich verfluchte ich mich, dass ich es nicht hatte verhindern können.
Ich hatte mich nicht damit abgefundcen, dass ich alles verloren hatte, zumindest nicht vollständig, doch damit, dass es alles meine Schuld war hatte ich irgendwann widerwillig Frieden geschlossen. Ich machte Amanda nicht verantwortlich für das, was mir widerfahren war, nicht einmal für den Plan, da ich wusste, dass ich selbst hätte ablehnen und mich aus dem Drama heraus halten können. Ich hatte es selbst zu verantworten, und was auch immer die anderen Machenschaften waren, die sie getrieben hatte, waren für mich nicht von Belang. Zumindest nicht im Angesichz des gesamten Bildes. Wofür ich sie jedoch verantwortlich machte, was mich sogar noch wütender machte, als mein eigenes Unglück - so wütend, dass sich mir die Eingeweide zusammenzogen und es anfing, in mir zu brodeln - war, wie sie das Gruppensystem geformt und angekurbelt hatte; nicht nur hatte sie es sich zu Nutzen gemacht, um Macht über andere zu erlangen, sondern hatte sie sich auch noch die oberflächlichste, hirnverbrannteste, und meiner Meinung nach gefährlichste Gruppe an Marionetten unter sich gesammelt. Ich projizierte alles, was falsch war mit den Gruppen auf Amanda, denn sie ware eine der besten Spielerinnen dieses Spiels war, dem sich alle wohl oder übel anschließen mussten, wenn sie nicht davon überrollt werden wollten. Denn es gab keine andere Option für diejenigen, die von dem System zu Außenseitern gemacht worden waren, so sehr sie versuchten, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen waren sie doch, über kurz oder lang, immer das Zentrum der Aufmerksamkeit.
Und nun sieh mal einer an wohin sie das gebracht hatte. Auf den steinernen Boden vor meinen Füßen, erschrocken, als hätte sie einen Geist gesehen, ihr Ruf in Hogwarts in der richtigen Welt wertlos, und in dem Schloss wahrscheinlich bereits schnell verblassend. Die Machtspiele hatten hier keine Konsequenz, Gruppen erhoben sich und fielen viel zu schnell als dass sie einen Einfluss haben könnten. Niemanden interessierte es, ob man in der GFT ode CE oder was auch immer gewesen war, und niemand nahm es ernst. Nur Außenseiter ließ das Gruppensytem isoliert und ohne soziale Kompetenzen zurück.
Ich starrte auf Amanda herab, regungslos. Sie hatte sich wohl kaum verändert, oder das war zumindest der Schluss den ich aus ihrem genervten Ton zog als wir zusammenstießen. Ich machte keine Anstalten ihr aufzuhelfen, ich machte keine Anstalten irgendetwas zu tun. Ich starrte nur weiter auf sie herab, mein Gesicht eine eiskalte Maske.

                                             



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Re: Gasse

from Caelum on 06/29/2016 09:16 PM

Ich lief die Straße entlang, meine Füße trugen mich schneller als sonst, da ich mich nicht länger hier aufhalten wollte als nötig. Ich hatte es fast geschafft, meinen "Außenseiter-Gang" abzulegen - ein gebücktes Huschen, so klein und unscheinbar wie möglich - doch die unruhigen Augen, die meine Umgebung ununterbrochen absuchten, blieben. Es waren zu viele Menschen hier, als dass ich mich entspannt verhalten könnte. Zuhause, oder was ich im letzten Jahr zu meinem Zuhause gemacht hatte, hatte ich selten Gesellschaft. Die Eule, die mir in meiner Schulzeit immer treu gedient hatte, kam ab und zu mit Neuigkeiten von meiner Familie, doch mit Menschen musste ich mich heutzutage selten auseinandersetzen. Nur mit mir selber, und selbst das war an manchen Tagen schon zu schwer.
Mein Leben bestand, seit ich Hogwarts verlassen hatte, hauptsächlich aus Pflanzen und Stille; manchmal vergaß ich, wie meine eigene Stimme klang, aber das war in Ordnung. Endlich konnte ich mich mit dem umgeben, das ich liebte. Pflanzen hatten mir schon seit jeher gefallen, und Kräuterkunde lag mir seit der ersten Unterrichtsstunde, doch mir war nie aufgefallen, was für einen großen Teil meines Lebens sie eigentlich ausmachten, bis ich auf mich alleine gestellt war, und entscheiden musste, worauf ich den Rest meines Lebens verwenden wollte. Ursprünglich hatte es da keine Frage gegeben, Quidditch war mein ein und alles und ich konnte mir nicht vorstellen, irgendetwas anderes zu tun, doch als ich das Gruppensystem hinter mir ließ und den Sport aufgab, rückte er für mich immer weiter in den Hintergrund. Entgegen die Wünsche meiner Eltern, die mich unbedingt im Ministerium wissen wollten, zog ich mich zurück in ein kleines Haus auf dem Land, an einem Ort in Nordirland den man erst nach ein paar Stunden auf der Karte finden würde. Endlich war ich vollkommen und komplett unabhängig, ein Gedanke der gleichzeitig höchst verlockend und unglaublich furchterregend ist, aber jetzt war ein Jahr vergangen und langsam hatte ich eine gewisse Sicherheit in meinem Lebensstil gefunden. Um genug Geld zu verdienen, um diesen aufrecht zu erhalten, arbeitete ich als Gärtner für magische und nichtmagische Familien, alles reiche und beschäftigte Leute, doch wenn ich ein neues Beet sanft in der Dunkelheit glühender Blumen angelegt oder das Obst von den Bäumen geerntet hatte, schaffte ich es meistens, ihr gesicht auch nur für den kleinsten Moment zum leuchten zu bringen. Es war was mir lag, wasmir Spaß machte, und nichts anderes tat ich wenn ich zu Hause war. Und wenn ich mich nicht um die Pflanzen kümmerte, dann Zeichnete ich sie, und während der Bleistift über das Papier huschte als hätte man ihn verzaubert, und die Opernseifen im alten Muggel-Fernseher leise im Hintergrund plärrten, kreisten meine Gedanken um sich selber, fast immer dieselben, alte Erinnerungen spielten sich vor meinem Auge wieder und wieder ab als wäre ich in einem Denkarium, wärend mein Verstand nach etwas suchte das es beim besten Willen nicht finden konnte. Ich wusste nicht, was es war, ich wusste nur, dass ich bei dem Unfall mehr als nur meine Erinnerungen verloren hatte. Diese hatte ich alle wieder, das war mir schmerzhaft bewusst, aber was immer es war, das ich noch verloren hatte, es war anscheinend für immer weg.
Wenn ich alleine war, konnte ich diese Gedanken ungestört an mich heranlassen, selbst wenn es manchmal eine Tortur war - an Selbstkontrolle fehlte es mir kaum, es war der Selbsthass von dem ich an manchen Tagen zu viel hatte - aber hier schob ich sie notdürftig ans hintere Ende meines Kopfes. Ich hatte etwas zu tun, und wenn ich es durchgezogen hatte, konnte ich endlich zurück in meine Abgeschiedenheit. Also lief ich zielstrebig auf die Apotheke zu; einige verschiedene Bäume in einem der magischen Gärten, die ich betreute, waren von Schädlingen befallen und ich brauchte die Zutaten für ein Gegenmittel. Doch ich erwartete selten, dass die Dinge nicht so liefen wie ich sie geplant hatte, selbst wenn meine bisherigen Erfahrungen stark gezeigt haben, dass dies die falsche Einstellung ist, doch manche Dinge ändern sich nie.

                                             



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