Wer schenkt heute schon noch Rosen?!
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Diana
Gelöschter Benutzer
Wer schenkt heute schon noch Rosen?!
von Diana am 02.04.2013 17:37Das hier ist eine FF über die Schulzeit von Harry & Co.'s Kindern
.. und mehr ist da auch nicht zu sagen.
Enjoy!
Klappentext:
Mein Name ist Rose Weasley und ich bin 15 Jahre alt. Ich gehe zur Schule für Zauberei, Hogwarts. Meine Haare sind rot, meine Freundin ist leicht durchgeknallt, das hübscheste Mädchen an dieser Schule und liebt meinen kleinen Bruder Hugo, meine Eltern waren berühmte Mitstreiter in der Schlacht gegen Voldemort und nach dieser Schreckenszeit ist hier inzwischen eigentlich alles wieder ganz ruhig, aber bestimmt nicht langweilig. Noch etwas, womit ich mich beschreiben kann? Ach ja, ich hab schwerwiegende Probleme dabei, die Liebe meines Lebens zu finden, zu gewinnen und zu behalten. Eine typische Mädchen Liebesgeschichte? Irgendwie schon, wenn mir nicht in letzter Zeit alle sagen würden, irgendwas an mir wäre seltsam, sogar gruselig... Was ist da los?
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Prolog
„Jap. Ich mein, die Ferien waren schon toll, aber… Das hier ist jetzt mein Zuhause.“
„Es wird schrecklich wenn wir hier weg müssen…“
Feather und ich liegen auf unseren Betten. Wir sind gerade in unserem Zimmer angekommen und jetzt haben wir einfach unsere Koffer hingeschmissen (mit den Katzenkörben waren wir sanfter umgegangen) und uns hingelegt.
Im Gegensatz zu Scarlett und Lindsay müssen wir nur hier liegen und schon sind wir glücklich. Die Thomas-Zwillinge mit denen wir ein Zimmer teilten konnten einfach nicht aufhören zu reden. Zum Glück saß ich dieses Mal auf der Hinfahrt nicht mit ihnen in einem Abteil. Sie sind supernett, nur dieses Gequassel hält man nicht lange aus.
Aber einzeln sind sie richtig gute Freundinnen!
„Komm Rose, wir sollten schnell Die Schöne und Das Biest rauslassen, unsere Koffer auspacken und dann runter zum Essen, sonst haben wir keine Zeit mehr mit Hugo zu quatschen!“
Die Schöne und Das Biest sind unsere Katzen. Wir hatten sie im ersten Jahr zusammen gekauft weil meine vererbte Eule Missie schon in der ersten Woche an Altersschwäche gestorben war und Feather gar nicht gewusst hat, dass man hier auf Hogwarts Tiere haben darf. Also sind wir zu zweit in einen Laden und haben uns mal umgeguckt. Und unser erster Blick viele auf die beiden. Die Schöne ist weiß, mit einem leichten grauen Tigermuster und das Biest ist dunkelgrau mit schwarzen Streifen. Sie sind Geschwister die unterschiedlicher nicht sein könnten und wir beide hatten uns sofort in sie verliebt. Sie gehören praktisch beide beiden, wir haben uns nie entscheiden können wem welche gehört.
„Fe, du weißt schon, dass wir die ganze Zugfahrt mit Hugo in einem Abteil saßen und…“
„Na und?“ Feather ist seit seinem dritten (und unserem vierten) Jahr in meinen kleinen Bruder Hugo verliebt. Es ist schon merkwürdig wenn sie von ihm schwärmt, ich meine, für mich ist er immer noch der Kleine und es ist auch eigentlich nicht Feather-typisch, dass sie auf jüngere steht aber es war irgendwie… Liebe auf den hundertsten Blick oder so. Er muss sich in diesen Ferien dazwischen sehr verändert haben, das ist mir nicht sonderlich aufgefallen. Aber jedes Mal wenn sie versucht ihn für sich zu gewinnen gibt Hugo ihr einen Korb. Sie hat schon alles versucht. Ich lass da meine Finger aus dem Spiel. Man kann sich doch nicht zwischen der Meinung vom Bruder und der der besten Freundin entscheiden.
Das heißt natürlich nicht, dass Feather die Finger von allen anderen Jungs lässt. Im Gegenteil: es hört sich zwar nuttig an, aber sie hatte glaub ich schon mit fast allen Jungs in unserem Jahrgang was am laufen. Ich dagegen bin viel zu schüchtern für diese Jungssachen.
Als wir fertig sind gehen wir schon runter in die große Halle. Nachdem Professor McGonagall ihre kurze Begrüßungsrede gehalten hat werden schon die Neulinge reingebracht und unter den Hut gesetzt, der entscheiden wird, in welches Haus sie kommen. Feather, Hugo und ich sind in Gryffindor und wir fiebern alle bei jedem der Kleinen mit ob sie auch zu uns kommen. Ich finde das gut so, denn ich kann mich noch sehr gut an meine Aufregung unter dem sprechenden Hut erinnern. Aber wenn dir dann so ein ganzer Tisch voll grinsender Gesichter mit großem Applaus entgegensieht dann verfliegt diese Aufregung. So war es zumindest bei mir.
Als wir wieder in unseren Zimmern sind holt Feather erst mal ihre Schoko-Karamell-Nuss-Dinger raus. Die bringt sie immer von den Muggeln mit, denn bei uns Zauberern gibt es die nicht. Ich liebe sie abgöttisch! Toffifee heißen die. Ich kenn mich zwar wegen Mom in der Muggelwelt etwas aus, aber über die Süßigkeiten hat sie uns natürlich nie was beigebracht.
Feathers Eltern sind beide Muggel. Das macht natürlich niemandem hier was aus, vor allem nicht mir, aber auffallen tut sie trotzdem:
Einmal schon ihr Name. In Wirklichkeit heißt sie Filosophia Katerina Margaret Heather McMaughten, aber sie findet diesen Namen ätzend. Ihre Eltern haben sie so genannt, weil sie denken Feather wird später mal irgendeinen Prinzen heiraten und dann bräuchte sie einen königlich klingenden Namen. Sie nennt sich Feather als Mischung aus dem ersten Buchstaben von Filosophia und Heather: Der Name ist ihrer Meinung nach „eine viel bessere Idee als das, wozu mich meine Eltern verdammt haben“. Alle hier nennen sie inzwischen so.
Dann noch ihr Auftreten: Immer perfekt gestylt, sowieso nie ohne Make Up, Designer Klamotten, sogar ihre Schuluniform hat sie so umgenäht, dass ihre schmale Taille und ihre perfekten Kurven betont werden. Model von Kopf bis Fuß, und natürlich zieht sie nie etwas ohne Ausschnitt oder Taille an. Aber wenn ich sie mal zu Hause besuche, merke ich, dass dort alles andere fehl am Platz wirkt, und damit währen wir schon bei Punkt drei: Ihre Eltern. Die besitzen eine gigantische Villa, teure Zuchtpferde, und ihre Mutter sammelt die abgefahrendsten Klamotten der Welt (mein Lieblingsteil: Ein Hut mit einer Mango drauf, nicht echt natürlich, aber sie sieht zum Anbeißen aus…in Kombination mit irgendwas oder irgendwem ist der Kopfschmuck aber eher, sagen wir, suboptimal eingesetzt. Im Obstkorb macht sich das Ding besser).
Aber die beiden sind unglaublich nett (fast schon zu sehr) und lieben ihre einzige Tochter über alles. Ich glaube, sie würden sie sogar noch loben, wenn Feather irgendwann mal mit einem Kind von irgendeinem Dealer nach Hause kommen würde! (das war jetzt eher ein Scherz, aber möglich wäre es)
Es hat ihre Eltern sehr gestört, dass sie nicht vor der Nachbarschaft damit prahlen konnten, dass ihr „Fili-Schnucki“ eine Hexe ist.
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Und falls ihr irgendwie ein Review dalassen wollt, könnt ihr's gern dazwischenposten (würde mich sehr freuen )
Diana
Gelöschter Benutzer
Re: Wer schenkt heute schon noch Rosen?!
von Diana am 03.04.2013 19:17Kapitel 1: Zusammenstöße mit Folgen
So ein Mädelsabend ist zwar so ziemlich das Beste der Welt, aber der Morgen danach ist die Hölle. Für mich zumindest. So wie eigentlich jeder Morgen, an dem Unterricht ist. Im Gegensatz zu Feather, die eindeutig der frühe Vogel von uns beiden ist.
Nachdem ich mich aus dem Bett gequält habe gehen wir zum Frühstücken in die Große Halle. Dort werden wir von gaffenden Erstklässlern begrüßt. Also eigentlich begaffen sie nur Feather, was man ihnen aber auch nicht übel nehmen darf, sogar einige Jungs aus unserem Jahrgang scheinen immer noch nicht genug von ihr zu bekommen. Wir setzen uns an unsere Stammplätze und fangen an zu essen.
Heute ist unsere erste Stunde Zaubertränke mit Professor Slughorn, unter den Schülern besser bekannt als Sluggy. Wir hatten zusammen mit den Hufflepuffs Unterricht.
Feather erzählte mir grade von ihrer neuen Flamme, Rudy Longbottom: „Er ist ja eigentlich eher so ein Draufgänger, aber wenn wir bei seinem Dad Unterricht haben wird er plötzlich ganz schüchtern! Das der solchen Respekt vor seinem Vater hat, hätte ich nicht gedacht, aber vielleicht ist es ihm auch einfach peinlich von seinem Papa unterrichtet zu werden. Naja, vielleicht schämt er sich auch für seine miserablen Noten, schlau ist er ja nicht, aber er ist heiß also geb ich ihm eine Chance. Ich glaube es ist ihm auch schon auf...", und in diesem Moment sah ich nur noch blau. Wirklich blau, denn Cleo Gene hatte Feather den Parablantensaft von hinten über den Kopf geschüttet.
„Uuuuuups...", sagte sie, wobei sie nicht wirklich so aussah als wäre ihr das aus Versehen passiert. Gene gehört zu denen, die Fe die Beliebtheit nicht gönnen sondern einfach eifersüchtig sind, also freute sie sich in diesem Moment warscheinlich diebisch über Fe's Aussehen. Und ich muss zugeben, sie hat ein kleines Bisschen Recht, denn Fe sieht wirklich etwas lächerlich aus: ihr gesamte Kopf bis zu den Schultern waren blau, und der Saft zog schon in ihren Umhang ein. Parablantensaft ist leicht ätzend, heißt er entzieht Flüssigkeit, und das heißt wiederum, dass er sehr schwer wieder abzuwaschen ist. Damit kenne ich mich aus, ich musste beim Nachsitzen mal die Schalen auswaschen in denen der Saft aufbewahrt wurde.
„Ah!", schrie Fe (etwas verspätet, sie musste wohl erst mal begreifen was los war).
Da kommt auch schon Sluggy angerannt. Wobei man bei seiner Körpermasse nicht sagen kann, dass er rennt, es sieht eher aus wie eine Mischung aus Humpeln, Rollen und Anschleichen. In einer anderen Situation hätte ich es komisch gefunden.
„Feather McMaughten, sie gehen sofort zu Mister Mample und lassen sich dieses Zeug abwaschen, und nein! Nicht die Augen aufmachen, es könnte Etwas an ihre Hornhaut gelangen! Rose Weasley, sie begleiten Fräulein McMaughten bitte in den Krankenflügel, und passen sie auf, dass Mister Mample weiß, was sie auf ihrem Kopf hat, damit er auch ja das Richtige anwendet." Mister Mample ist der Heiler von Hogwarts und er ist noch ziemlich jung, weshalb einige Lehrer ihm nichts zutrauen. Die Schüler(innen) finden ihn dagegen einfach super, was auch an seinem guten Aussehen liegt, und stellen sich extra krank um in seine Nähe zu kommen.
Ich nehme also Fe am Arm, die mit geschlossenen Augen etwas orientierungslos ist, und schiebe in Richtung Tür. Einige angestoßene Stühle, Tische und Schüler später sind wir an der Tür und hören beim Rausgehen noch wie Sluggy sagt: „So, und sie, Fräulein Gene, sie machen jetzt den Rest Saft hier weg, denn ich denke nicht, dass das eben nur ein Unfall war. Fahrt fort mit eurer Arbeit, Schüler!"
Ich habe Fe zu Mample gebracht, ihm erklärt was mit ihr passiert war, und nach einiger Zeit und der Versicherung, dass Fe nichts Schlimmes davontragen wird, mache ich mich auf den Weg zur nächsten Stunde. Verdammt, denke ich, jetzt habe ich Verwandlungen bei unserer Schulleiterin Professor McGonagall. Sie ist ziemlich streng was zu-spät-kommen angeht und ich bin auf ihrer Liste ganz oben. Fe und ich haben schon einige Male versucht unser gemeinsames Hassfach zu schwänzen, aber dummerweise weiß Mc G. (Spitzname von McGonagall) immer wo wir sind und schickt dann einen anderen Schüler dorthin, um uns zu holen. Ich fange an zu rennen. In unserem ZAG-Jahr kann ich es nicht gebrauchen, Übungszeit mit Nachsitzen zu verplempern, und das Nachsitzen bei McGonagall gehört zu den unangenehmsten Dingen die ich statt Üben tun würde.
Ich renne einen Gang lang. Nur noch um die Kurve, dann bin ich da und muss nicht wieder mal die Demütigung ertragen von jemand anderem in den Klassenraum gebracht und als Mädchen, dass es nicht geschafft hat zu schwänzen vorgeführt zu werden. Ich renne auf die Kurve zu und – BAMM! Ich brauche erst einmal einen Moment um zu realisieren, was gerade passiert ist, als ich ein Stöhnen höre. Jetzt wird mir auch die Peinlichkeit der Situation bewusst: Ich bin mit voller Wucht gegen Scorpius Malfoy gerannt, habe ihn so mit meinem Körper gegen die Wand gepresst und mir den Kopf knapp neben seinem an der Wand gestoßen. Naja, wenigstens hab ich ihm keine Kopfnuss gegeben, denke ich, aber viel besser fühle ich mich deshalb auch nicht. Ich höre wieder ein Stöhnen.
„Oh, ‚'tschuldigung, ich hab nicht erwartet, dass hier einer steht, tut mir echt leid, war keine Absicht..."
„Schon gut, aber könntest du vielleicht etwas von mir wegrücken?", sagt Malfoy, und mir fällt auf, dass ich mich immer noch gegen ihn lehne.
„Oh, na klar, tut mir Leid."
Ich lehne mich gegen die andere Seite des Gangs, denn mir fällt auf, dass mir immer noch ein bisschen schwindelig ist wenn ich nichts zum Festhalten habe.
„Hat Gonni dich geschickt?"
„Äh, ja, sie meinte aber du wärst im Krankenflügel..."
„Ja, da war ich auch bis eben noch.", antworte ich, gehe aber auf keine weitere Erklärung ein.
„Dann könnt ihr beiden ja auch wieder reinkommen, nicht wahr?", hören wir eine beißend strenge Stimme den Flur entlanghallen.
Schnell antwortet Scorpius für uns beide: „Klar Professor, wir kommen!", und wir gehen in den Klassenraum.
Zum Glück kann ich Professor McGonagall erklären, warum ich zu spät bin, und sie lässt mich mit einigen strengen Blicken davonkommen. Ich hab ja auch schon genug Probleme, denn auf meiner Stirn prangt eine dicke Beule und mein Kopf schmerzt wie Hölle.
Am Abend liege ich bei Feather im Bett und wir flüstern leise miteinander. Sie ist ziemlich ent-blaut, aber ihre Haare leuchten noch immer in einem hellen Meeresblau. Aber Fe gefällt's, und ich muss sagen, es sieht echt nicht schlecht aus.
Sie erzählt mir, dass dieser Rudy (übrigens ein Hufflepuff, also hatte er ihren Unfall mit angesehen) sie als einziger Junge im Krankenflügel besucht hat und ihr sogar Blumen mitgebracht hat.
„Das macht er bei allen Mädels so, auf die er steht, ich weiß, aber ich will ja auch nicht mehr von ihm als ein bisschen Spaß.", sagt sie und zwinkert mir zu. Ich rolle mit den Augen.
„Und, was hast du noch so Spaßiges gemacht heute, dass du davon eine Beule bekommst?", fragt Fe. Mist, ich dachte man würde die Beule nicht mehr sehen, aber anscheinend ist der leicht bläuliche Hügel auf meiner Stirn zu verräterisch. Ich erzähle ihr die Geschichte von dem Zusammenstoß mit Scorpius.
„Mit Malfoy?", Fragt sie.
„Das ist doch der Sohn von dem Feind von deinem Onkel und gleichzeitig von seinem besten Freund also deinem Dad, richtig?" Ja, langsam versteht Fe das Kuddelmuddel meiner Familie. Als Muggeltochter weiß sie natürlich nichts von dem berühmten Harry Potter, welcher die Schwester von meinem Dad, Ginny Weasley, geheiratet hat und dadurch mein Onkel ist. Gleichzeitig waren er, meine Mom und mein Dad früher die beste Freunde, und außerdem haben sie Lord Voldemort besiegt, also kennen die hier alle. Nur Fe musste sich das alles erst mal ausführlich von mir erklären lassen, und sie fand es unglaublich spannend. Die Liebesgeschichte zwischen meinen Eltern, und wie Harry Potter sich dabei fühlte und so... sie hat ein Faible für solche Sachen.
Jedenfalls hat Draco Malfoy die Drei von Anfang an gehasst, aber unsere Eltern wollen nicht, dass wir Kinder diesen Fehler wiederholen. Naja, tu ich auch nicht, ich hab eher einfach gar nichts mit Scorpius zu tun.
„Also irgendwie ist er schon süß, dieser Scorpius...", bringt Feather mich wieder auf das Thema zurück.
„Ja, ein bisschen, aber er haut mich jetzt auch nicht um oder so..." sage ich, und Feather fängt an zu kichern.
„Aber du ihn, Rosie...!", sagt sie und lacht. Ja, meine Wortwahl war in Bezug auf die Situation wohl eher unpassend, aber das passiert mir sowieso öfter. Nach noch etwas Gequatsche, abwechselnd über Scorpius, Rudy, Hugo und andere Jungs, ziehe ich mich in mein Bett zurück und kuschel mich ins Kissen. Schon nach wenigen Augenblicken bin ich eingeschlafen.
Am nächsten Tag gibt es ein riesiges Gedränge auf den Treppen, denn alle wollen sich zu der Tafel hindrängeln um die neuen Ankündigungen zu sehen, oder sich von der Tafel wieder wegschieben um aus dem Gedrängel raus zu kommen.
„Na toll. Aber wir müssen sehen was da so spannend ist also: auf in den Kampf Rose!"
Feather ist da etwas enthusiastischer als ich; ich würde lieber nicht da rein, aber auch mich interessieren die Neuigkeiten. Wir stehen am Anfang einer Treppe und bewundern die Menschenmassen unter uns.
„Obwohl, Fe, ich glaube da gäbe es auch noch einen anderen Weg...", sage ich zu ihr und sie versteht sofort was ich meine. Wir wollen uns gerade umdrehen um einen Geheimgang als Abkürzung zu nutzen, als mich etwas zurückstößt. Ich ziehe scharf die Luft ein, denn für einen Moment wirkt es, als würde ich gleich rückwärts die Treppe runter stürzen, doch dann werde ich festgehalten. Ich rudere noch etwas hilflos mit den Armen, doch irgendwann finde ich mein Gleichgewicht wieder und stehe, genau wie mein Gegenüber. Es ist Scorpius Malfoy, der mich da an den Schultern festhält, aber er war es auch der mich geschubst hat also ist das keine heldenhafte Rettung. Trotzdem stehe ich ihm sehr nah gegenüber, was mir etwas unangenehm ist. Ich versuche mich an ihm vorbei zu schieben, doch dazu muss ich mich noch näher an ihn ranziehen, sodass sich unsere Nasen fast berühren. Dabei starrt er mir die ganze Zeit in die Augen, was mich leicht nervös macht. Als ich endlich neben ihm stehe sehe ich das Desaster: durch meine Halb-fall habe ich Zoe Wilkes angestoßen, welche wieder mal mit ihren Freundinnen getuschelt hatte, sodass alle Mädels zusammen umgefallen sind. So entstand aus dem gerade eben noch unruhigen Durcheinander eine komplette Karambolage die ganze Treppe runter, und die Treppe war lang.
„Oje... Diesmal war ich dran Schuld... Tut mir - "
„Nein, du entschuldigst dich nicht!" Marita Larikson, Scorpius' beste "Freundin", drängelte sich zwischen mich und Scorpius. Ich schaute sie verdattert an.
„Ja, glotz nicht so blöd, wer ist denn hier so dämlich und haut alle Schüler um, he?!"
Jetzt schaute auch Feather, die gerade dazu gekommen war, leicht entsetzt. Sogar Scorpius guckte seine beste Freundin überrascht an.
„Jahaa, oder willst du etwa behaupten Scope wäre Schuld?!", fragte sie und blitzte mich herausfordernd an. Ich gucke, immer noch verwirrt, von Marita zu Scorpius, dann zu Feather und wieder zu Marita.
„Äh, n-nein, natürlich nicht, ..."
„Na dann. Ich hoffe für dich, du hörst ab jetzt mit solchen dämlichen Aktionen auf. Denn denk ja nicht, dass mir nicht auffällt was du da treibst, und ich erwische dich immer. Dein Erbsenhirn kann mich nicht überlisten, auch nicht mit Hilfe von deiner Schlampen-Freundin. Weiß doch sowieso jeder, dass du nur mit ihr befreundet bist, damit du mehr Aufmerksamkeit bekommst."
Feather erwacht aufgrund dieser Worte als Erste aus ihrer Schockstarre: „Das müssen wir uns von einer wir der da nicht bieten lassen, Rose. Komm, wir hatten doch noch was Besseres vor als uns von diesem Köter vollkläffen zu lassen, oder?", und mit diesen Worten schleift sie mich weg.
Auf dem Weg zur Anzeigetafel (an der der Termin für die Quidditch-Team-Auswahl, alle Termine der Spiele und das nächste Hogsmeade-Wochenende angekündigt werden) reden wir die ganze Zeit über Maritas verbalen Angriff und was sie damit wollte. Warum schiebt sie alles auf mich? Was hat sie überhaupt gegen Feather und mich? Und was meinte sie mit „solchen Aktionen" und dass sie durchschaut was ich treibe??? Wir finden keine Antworten auf diese Fragen.
Abends liege ich Bett und denke nach. Feather ist nicht da, sie wollte noch nachkommen als ich schon hoch bin, aber anscheinend hat sie das nicht vor. Wie es aussieht hat sie es schneller geschafft als gedacht, diesen Rudy rumzukriegen. Ich weiß zwar, dass sie nur Spaß hat und ich gönne es ihr natürlich auch, aber ich vermisse sie trotzdem. Ich würde so viel mit ihr reden, denn mir geht unglaublich viel im Kopf herum. Dass Scarlett und Lindsay dazu noch die ganze Zeit darüber reden, was Feather gerade treibt, verstärkt das Gefühl noch. Natürlich lästern sie nicht, sondern sie reden einfach, so wie sie über alles reden.
Wäre Feather jetzt da, würde ich ihr zum Beispiel erzählen, dass es mich wundert, dass Scorpius gar nichts gesagt hat als Marita uns so vollgeschnauzt hat. Das könnte etwas Gutes heißen, denn er war nicht ihrer Meinung, aber auch etwas Schlechtes, denn er hat ihr genauso wenig widersprochen. Außerdem mache ich mir Sorgen wegen dem Termin, an dem die neuen Mitglieder des Quidditch-Teams ausgewählt werden. Nicht, dass der Termin mir Sorge macht, er ist am Wochenende und da hab ich Zeit, sondern eher ob ich ins Team komme. Ich bin zwar ganz gut als Jägerin, aber unter Druck werde ich manchmal so nervös, dass gar nichts mehr geht (das hab ich von Dad – Danke, Dad...!). Ich hoffe einfach, dass nicht so viele Leute bei der Auswahl zugucken und dass der neue Trainer nett ist (es würde noch nicht bekannt gegeben, wer, aber ich hab da schon so eine Vermutung... Wir werden sehen.).
Und zu guter letzt muss ich die ganze Zeit daran denken, dass bald das Hogsmeade-Wochenende sein wird, und dann werde ich wieder einmal single sein. Was ja nicht mal so schlimm wäre, wenn ich wenigstens jemanden hätte mit dem ich hingehen würde. Aber mir fällt partout keiner ein, den ich fragen könnte. Oder der mich fragen könnte.
Ich bin einfach nicht verliebt.
Mit diesen Gedanken, die unruhig in meinem Kopf herumschwirren wie ein Haufen aufgeregter Schwalben, sinke ich langsam in einen unruhigen Schlaf.
Diana
Gelöschter Benutzer
Re: Wer schenkt heute schon noch Rosen?!
von Diana am 05.04.2013 14:45Kapitel 2: Die Auswahl des Quidditchteams
Heute ist es soweit: die Auswahl des Quidditchteams findet statt. Wie gesagt, ich bin sehr aufgeregt deswegen. Der Mannschaftskapitän ist immer noch unbekannt, aber ich vermute mal es ist derselbe wie im letzten Jahr, Jordon Axey. Aber wieso sollte der unbekannt bleiben wollen? Naja, ich werd's ja heute erfahren. Fe war die letzten beiden Nächte wieder nicht da, und langsam wundere ich mich schon. Ob das etwa eine echte feste Beziehung wird? Niemals, so wie Feather über ihn geredet hat. Ich hoffe sie schläft bald mal wieder bei uns Mädchen, dann kann ich sie das fragen und so viel mehr... Am Schultag hab ich ja nie wirklich Zeit für ein... sagen wir mal privates Gespräch. Ich kann einfach nur hoffen, dass ich mal einen Moment mit ihr habe, ich müsste nämlich echt mal mit ihr reden. Aber nicht heute: Jetzt muss ich mich erstmal fertig machen für die Auswahl. Bei Merlin, ich bin so aufgeregt, was wenn ich nicht ins Team komme? Es gibt noch eine Menge andere gute Jägerinnen, und ich bin ja auch nicht umwerfend gut... Nein Rose, schalt ich mich in Gedanken, so darfst du gar nicht erst denken, du schaffst das! Aber ruhiger werde ich davon auch nicht...
Jetzt geht's auf zum Spielfeld. Ich höre schon diese verräterischen Stimmen, die nur bedeuten können, dass es Zuschauer auf den Tribünen gibt, und zwar nicht gerade wenige. Ich frage mich nur, wo Hugo ist. Er ist der Hüter und auch ziemlich gut, und zu seinem Glück hat er keine Nerven-Probleme wie ich.
Ich laufe auf die Wiese. Meine Befürchtungen wurden bestätigt – es sind Zuschauer da. Aber nicht so viele, wahrscheinlich nur Freunde von denen, die ins Team wollen. Ich kann Feather erkennen – an ihren immer noch blauen Haaren natürlich - und ein paar Reihen hinter ihr... ich fass es nicht, Scorpius mit Marita! Was machen die denn hier, zugucken wie ich kläglich scheitern werde?! Oh je...
Hugo ist immer noch nicht da. Plötztlich kommt mir ein Gedanke: Was wenn... Nein, das kann nicht sein, oder? Hugo, der kleine Hugo kann doch nicht Kapitän vom Quidditchteam sein?! Nein, das hätte ich mitbekommen. Aber jetzt wo sie einmal da ist, bekomme ich die Idee nicht mehr aus meinem Kopf...
Ich bin nicht allein auf dem Feld: um mich herum stehen noch einige andere, manche davon aus dem Team vom letzten Jahr. Glücklich nicht allein herumstehen zu müssen stelle ich mich zu ihnen. Sie unterhalten sich gerade über den neuen Kapitän, aber da sie es genauso wenig wissen wie ich schalte ich nach einer Weile ab. Ich schaue mich die ganze Zeit um ob Hugo oder der ominöse Mannschaftskapitän erscheinen, aber ich kann keinen von beiden entdecken.
Endlich kommt jemand den ich kenne, und tatsächlich, es ist Axey.
Wie alle anderen auch renne ich auf ihn zu, und nach einer Weile sickern die Informationen auch zu mir durch: Eigentlich sollte jemand anderes Kapitän sein, denn für ihn wäre es zu viel dieses Jahr, aber dieser Jemand (Marc Michael Stone) hatte kurzfristig einen Unfall. Da bis zum Ende nicht klar war, ob Marc es vielleicht doch noch schafft rechtzeitig aus dem St. Mungo raus zu sein, stand auch noch nicht fest wer der endgültige Trainer ist.
Damit wäre das Mannschaftskapitän-Problem gelöst, aber das Hugo-Problem bleibt immer noch offen. Wo steckt er bloß?
Jetzt werde ich aufgerufen. Ich kann mich auf gar nichts richtig konzentrieren weil ich mir solche Sorgen um meinen kleinen Bruder mache, obwohl ich weiß dass das unnötig und etwas übertrieben ist. Ich werfe den ersten Quaffel durch den Ring. Was, wenn Hugo etwas passiert ist??? Noch ein Treffer. Für Hugo ist Quidditch das Wichtigste, er verpasst keins der Spiele, sammelt alles was mit Quidditch zu tun hat und hat sein ganzes Zimmer mit Plakaten vollgehängt. Jetzt kommt mein dritter Wurf, und der Vierte: beide getroffen. Hugo hat sogar über seinem Bett ein riesengroßes Plakat mit seiner Lieblingsmannschaft, der „Pride of Portree" bzw. den Prides. Meinen letzten Quaffel werfe ich auch durch einen Ring. Also ich finde es ja eher gruselig wenn die lebendigen wirkenden Spieler auf dem Plakat mich beim Einschlafen beobachten und mich morgens schonwieder in ihren Siegerposen anstarren. Aber Hugo scheint es zu gefallen.
„Weasley, hast du mich gehört, du kannst jetzt wieder runterkommen!"
Was schreit der denn so rum, ich komme ja schon. Aber warum werde ich denn unterbrochen, ich hab doch noch nicht mal angefangen...
„Verdammt, habe ich gerade alle meine Würfe gemacht ohne aufzupassen ob ich treffe?!", frage ich mich selbst.
„Also, ich weiß nicht ob du aufgepasst hast, aber ich schon."
Auf meinen leicht verzweifelten, ängstlichen Blick lächelt er und sagt schmunzelnd:
„Du hast alle versenkt. Jeder Quaffel ging perfekt durch den Ring. Beste Voraussetzungen um ins Team zu kommen..."
Du hast alle versenkt... Du hast alle versenkt... Wie ein Echo schwirrt dieser Satz in meinem Kopf herum.
„Warte, heißt das... Heißt das ich bin im Team?" Jordon zwinkert mir nur zu und ruft die nächsten Spieler auf.
Wie in Trance bleibe ich auf dem Spielfeld stehen. Wie habe ich das denn geschafft? Ich habe mich wohl so sehr abgelenkt, dass es ganz von allein ging...
Langsam sickert es bis zu mir durch. Ich bin einfach so ins Quidditchteam gekommen! Jetzt erkenne ich auch, dass Feather sich zu mir durchgekämpft hat und zu mir rennt. Ich renne ihr auch entgegen, und breite dabei kindisch meine Arme aus. Sie tut es mir gleich und als wir aufeinandertreffen rummst es, und dann liegt sie auch schon auf mir drauf. Schwer atmend vor Lachen und Anstrengung liegen wir dort rum und kriegen uns gar nicht mehr ein.
„Ich bin im Team! Feather kannst du das glauben, ich bin drin, und ich hab's gar nicht mal bemerkt weil ich so angelenkt war!"
„Ich weiß, ich habs ja gesehen!"
Nach einer Weile die mir vorkommt wie eine Ewigkeit können wir wieder normal atmen und liegen nebeneinander auf den Rücken im Gras. Über uns sind noch die anderen geflogen, aber inzwischen fliegt niemand mehr. Eben kam Axey noch mal vorbei und hat bestätigt dass ich im Team bin, und seitdem liegen wir einfach nur hier in der kühlen Wintersonne.
„Buh."
Ich blinzle, weil ein Schatten die Sonne verdeckt.
„Hey Bro. Wie geht's? Bist du im Team? Hab dich gar nicht fliegen sehen."
„Jap, ich bin als Hüter mit dabei. Wie ich gehört hab du auch? Tut mir übrigens Leid, dass ich es nicht sehen konnte, ich war noch etwas... beschäftigt..."
Irre ich mich oder wird mein kleiner Bruder gerade etwa rot?
„Also soweit ich das verstanden habe, war es eigentlich gut, dass du nicht da warst. Deine Schwester hat sich solche Sorgen gemacht, dass sie ganz aus Versehen nebenbei fünf Tore gemacht hat."
„Ehrlich? Wow Rose. Aber du brauchst dir echt keine Sorgen um mich zu machen, mir geht's gut, ich war nur..."
Der Rest des Satzes ging in einem Gemurmel unter.
„Na komm, gehen wir los, oder sollen wir hier noch ewig rumliegen.", sagt Feather und streckt ihren Arm nach oben. Hugo nimmt die Aufforderung an und zieht sie hoch, aber sobald sie steht lässt er sie los und hilft mir hoch. Zu dritt gehen wir zum Schulgebäude zurück.
Diana
Gelöschter Benutzer
Re: Wer schenkt heute schon noch Rosen?!
von Diana am 09.04.2013 14:03Kapitel 3: Der letzte Zusammenstoß...?
Die nächsten Wochen vergehen wie im Flug. Endlich kommt auch Feather wieder mal bei uns Mädchen vorbei, und ich konnte in Ruhe mit ihr reden. Sie meinte, das mit Rudy wäre eine On-Off-Beziehung. Angeblich haben sie das beide so ausgemacht, dass sie nur zusammen sind um... naja... ihr wisst schon was zu machen. Ich würde so eine Beziehung nie eingehen. Mir geht es in so was ja auch nicht ums Körperliche, also zumindest nicht nur. Meiner Meinung nach gehört Liebe dazu. Keine Gefühle = keine Beziehung, sage ich. Aber bei Fe ist das Ganze ja auch viel komplizierter als bei mir, mit Hugo und so.
Jetzt steht auch schon bald das erste Quidditchspiel an. Wir spielen gegen Slytherin, und ich glaube es wir ziemlich schwer. Scorpius ist der Sucher der Slytherins, und er ist echt gut. Aber zum Glück bin ich ja Jägerin, also muss ich nicht so viel mit ihm zu tun haben. Die anderen sind auch richtig gut, Bambi Lovecocks zum Beispiel. Sie ist auch Jägerin und verdammt schnell. Sie bekommt den Quaffel, und Bäääm! ist er drin. Du bemerkst nicht mal, dass sie ihn in der Hand hatte! Ich muss zugeben, vor der habe ich schon ein bisschen Angst. Nicht, dass die uns total runtermacht.
Und der Hüter ist auch gut – er ist ja sozusagen mein persönlicher Gegner, schließlich muss ich den Quaffel an ihm vorbei in die Torringe werfen.
Dafür muss ich mir nicht so viele Sorgen wegen den Treibern machen: die trauen sich nicht wirklich doll zu schlagen und deshalb tut es bei denen nicht so weh.
Feather hat auch mal Quidditch gespielt, aber es ist nicht so ihr Ding. Sie steht eher auf Basketball, diesen amerikanischen Sport (auf dem Boden – wie langweilig!). Sie wohnt zwar jetzt in England mit ihren Eltern und benimmt sich ganz vornehm und so, aber wenn sie bei einem Basketballspiel ist verfällt sie total in ihren amerikanischen Akzent und macht jeden Gegner runter. Sie brüllt dann gefühlt das ganze Stadion zusammen! Zum Glück macht sie das beim Quidditch nicht, das wäre mir dann schon etwas peinlich...
Heute ist es soweit: das erste Quidditchspiel der Saison! Wie immer bin ich verdammt aufgeregt, aber Mister Mample war so nett und hat mir etwas zur Beruhigung gegeben. Aber nur so viel, dass ich nicht einschlafe, das wäre ja richtig dumm, auf dem Besen und so. Außerdem mag er mich, glaube ich, und würde mir das nicht antun. Er weiß, wie schrecklich es für mich ist, wenn ich an einer Niederlage Schuld bin. Es ist immer noch ganz schön heiß, obwohl es schon Oktober ist, und ich schwitze jetzt schon unter meinem Umhang während ich zur Arena laufe. Wir tragen alle hellbraune, fast beige Mäntel mit dem Griffindorlöwen auf dem Rücken. Ich finde sie eigentlich ganz hübsch, aber Feather meint „sie hätten die Farbe von Kotze". Wieder ihre Gossensprache aus Amerika.
Wir gehen alle schon mal auf unsere Besen, aber bleiben am Boden stehen. Unsere Besenfluglehrerin Madame Hooch (ihre Mutter hat Mom und Dad damals unterrichtet) pfeift und dann geht es los. Moderiert wird das ganze von Foxy Purplegiver, die wie der Name schon sagt leuchtend rote Haare hat. Als wenn ihren Eltern bei der Geburt nichts Besseres eingefallen wäre, weiß doch jedes Kind, dass man rot-orangene Haare mit Füchsen verbindet. Diese Spitznamen hatte ich auch schon alle, nur bei ihr ist es der Echte. Sie tut mir echt leid, aber sie hat eine echt große Klappe weshalb sie mir nicht so sympathisch ist.
Ihre Kommentare zum Spiel höre ich allerdings nicht, denn wenn es einmal los geht achte ich nur noch auf das Spiel. Es geht ziemlich wild hin und her: erst führen wir, aber das scheint den Slytherins noch einen Extra-Anschub zu geben und sie werden richtig aggressiv. Dann wird plötzlich unser Sucher, Steve Brownfort, von einem richtig hart geworfenen Klatscher getroffen! Das hätte ich denen nie zugetraut – Steve hängt jetzt verkehrt herum am Besen und fliegt schräg auf den Boden zu! Der Boden kommt immer näher... und näher... und – ich kneife die Augen zu, als ich auch schon einige Schreie aus den Zuschauerreihen höre. Langsam, ganz langsam öffne ich sie wieder – und mache sie sofort wieder zu. Steve liegt in einer ziemlich anormal aussehenden Haltung unter seinem Besen. Wieso hat es denn niemand geschafft ihn zu stoppen, frage ich mich. Doch dann fällt mir auf – er ist ganz schön schnell gefallen. Mir kam es nur so langsam vor, weil ich bei solchen Momenten irgendwie in eine Art Trance verfalle und alles in Zeitlupe sehe, wie im Film. Madam Hooch ist noch nicht so geübt und hat wahrscheinlich nicht schnell genug reagiert. Ich öffne die Augen noch mal, aber ich versuche bewusst nicht so sehr auf Steve zu gucken. Jetzt sehe ich aus dem Augenwinkel, wie zum Glück schon Mister Mample kommt und Steve verarztet. Ich bemerke, dass Jordon Axey uns alle zu sich ruft und fliege (jetzt besonders vorsichtig) zu ihm runter.
„Also, nur damit ihr euch keine Sorgen macht, Steve ist nicht schwerwiegend verletzt und die Lehrer kümmern sich jetzt um ihn. Das Problem ist, dass unser Auswechselspieler Anthony nicht als Sucher qualifiziert ist – das ist jetzt keine Wertung, aber es ist nun mal so, dass manche eine Sache besser können und etwas anderes dafür nicht. Darum wird er als Jäger mitspielen und Rose übernimmt den Sucher."
Ich gucke ihn entsetzt an.
„Was, ich?! Aber ich kann das doch gar..."
Ich bemerke, dass alle anderen mit Jordons Entscheidung zufrieden sind und schon anfangen wollen. Aber ich habe nur am Anfang als Sucherin gespielt, etwa im dritten Jahr hab ich mich für die Jägerin entschieden weil ich bemerkt habe, dass es mir einfacher fiel! Das ist doch nicht genug oder...?
„Rose, du kannst das. Wir haben außerdem keine andere Wahl, und das weißt du! Komm schon, nur einmal, du weißt doch wie es geht.", sagt Jordon eindringlich zu mir. Dann wendet er sich wieder allen anderen zu: „Okay, alle auf eure normalen Plätze, Rose und Anthony auf ihre Neuen, wir machen weiter!"
Schon fliegt er weg, und ich muss meinen Platz hoch über allen anderen einnehmen. Ich bemerke, dass das Publikum überrascht ist, aber es hört sich zum Glück nicht so an als würden sie die Entscheidung sooo schlecht finden. Das gibt mir einen kleinen Ansporn und ich fange an, nach dem goldenen Schnatz Ausschau zu halten. Jetzt erst fällt mir auf, gegen wen ich (sozusagen) suchen muss: Scorpius Malfoy. Der Typ, mit dem ich einige peinliche Situationen erlebt habe, und einer der besten Sucher der Schule. Das beruhigt mich nicht wirklich, und plötzlich habe ich das Gefühl, das Beruhigungsmittel würde nicht mehr wirken. Meine Hände fangen an zu schwitzen, und ich spüre leichte Panik in mir aufkommen. Plötzlich – ein goldenes Glitzern neben Anthonys Kopf. Ich schaue, ob Scorpius es schon entdeckt hat, aber scheint nicht so. Sofort halte ich Kurs darauf. Aber als ich näher herankomme, merke ich, dass es doch nichts war. Mist! Natürlich haben alle meinen Fehltritt gesehen, schließlich steht es Gleichstand und bei den Torringen scheint es nicht weiterzugehen. Hugo blockt alles ab, und gleichzeitig kommt das Jägerteam nicht wirklich vorwärts. Plötzlich kommt ein Klatscher auf mich zugeflogen. Ich weiche aus, und rutsche wegen meinen Händen leicht weg. Zum Glück kann ich mich noch halten und fliege weiter meine Runden über dem Feld. Plötzlich ist alle Aufmerksamkeit auf Hugo – die Jäger von Slytherin haben den Quaffel und attackieren unsere Torringe ohne Pause. Dazu schleudern die Treiber die Klatscher nur noch auf ihn. Es sieht ganz schön knapp aus, doch zum Glück hält er alles durch und nach einer Weile sind auch die Gryffindors wieder im Ballbesitz. Das war eine Art Attacke von ihnen – alle auf den Hüter. Ich mache mir (schon wieder) Sorgen um ihn. Die Klatscher sind hart und so viele Angriffe mit dem Quaffel kann er irgendwann nicht mehr aushalten. Jetzt greifen wir wieder an, und auch unser Team wird immer verbissener. Mir fällt auf, dass ich gar nicht mehr nach dem Schnatz suche, und wieder lasse ich meine Augen über das Spielfeld wandern. Ich kann diesen verdammten geflügelten Ball aber nirgendwo sehen! Wieder eine Slytherin Attacke – sie sind noch schneller und aggressiver als vorher. Plötzlich kommt der Quaffel so schnell, dass man ihn sogar richtig laut durch die Luft pfeifen hört. Hugo streckt seine Hand aus, berührt ihn mit den Fingerspitzen und... Ich sehe den Schnatz direkt neben mir, und wieder kommt es mir so vor, als würde sich die Welt langsamer drehen und alles stehen bleiben. Ich will gerade schnell meine Hand um ihn schließen, als eine andere danach greift, und beide halten wir ihn. Dann bemerke ich, dass diese Hand ja zu jemandem gehört, und dass dieser jemand gerade mit vollem Schwung auf mich zugeflogen kam den Schnatz vor mir zu fangen solange ich abgelenkt war, und das heißt dann ja... BAMM! ! ! Mir wird schwarz vor Augen, und das Letzte was ich sehe sind ein paar heller, grauer Augen, die mir direkt ins Gesicht schauen, umrahmt von blonden Haaren, die nach oben fliegen. Sie fliegen nach oben, weil wir fallen, realisiere ich, doch bevor ich dazu komme irgendwie auf diese Erkenntnis zu reagieren schlagen wir hart auf dem Boden auf.