Kleiner Park in London
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Kleiner Park in London
von Leonora am 08.08.2015 01:35Ich ließ meinen typischen neutralen Leonora-Blick über den kleinen Park schweifen, in dem Alexis und ich uns treffen wollten. Glücklicherweise bereitete es mir mittlerweile keine Probleme mehr, unauffällig auszusehen, besonders an einem Tag wie heute, an einem Ort, an dem ich mit großer Wahrscheinlichkeit nichts zu befürchten hatte - es war ein Segen, dass Alexis mittlerweile volljährig war, denn so war es ein Leichtes für sie gewesen, herauszufinden, dass der stille, unbekannte Park kein Ort war, an dem häufig Magie genutzt wurde. Der letzte Zauber hatte laut meiner besten Freundin Jahre zuvor erfolgt. Zusätzlich war weit und breit niemand zu sehen, obwohl es selbst zu dieser Jahreszeit in London höchst angenehm war.
Jemanden gedanklich als "beste Freundin" zu bezeichnen war für mich noch immer ungewohnt, zumal das "beste" eigentlich überflüssig war, wie ich mich selbst ermahnte. Alexis stand mit Liva absolut an selber Stelle. Es ging allerdings auch mehr um die generelle Bezeichnung "Freundin", obwohl ich gleichzeitig einen so großen Wert darauf legte, unsere zwischenmenschliche Beziehung von "Gruppenmitglied" abzugrenzen. Im Gegensatz zu diesen gab zwischen uns nach wie vor weder Hierarchie noch Gesetze. Besonders mir war es wichtig, diese einzige unausgesprochene Regel einzuhalten, weil ich die Gruppen in Hogwarts kein bisschen weniger verachtete alsvor einem oder zwei Jahren. Durch Florence als Leiterin der GFT hatte sich meine Lage zwar minimal verbessert, aber ich litt immer noch unter Abneigung, fehlender Chancengleichheit im Unterricht, da unglaublicherweise auch viele Lehrer sich mittlerweile in das System hatten hineinziehen lassen und sonstigen Gemeinheiten. Insofern war ich froh, dass gerade Sommerferien waren.
Diese ließen sich nämlich glücklicherweise nur bedingt mit dem Horror vergleichen, den ich letztes Jahr hatte durchleben müssen. Der Grund dafür war einfach, hatte aber sehr, sehr große Auswirkungen: Isobel, meine nach wie vor größte Feindin, war ausgezogen und somit musste ich nur noch mit ihrem Vater unter einem Dach leben. Von Vertrauen oder Symphatie ihm gegenüber war ich zwar nach wie vor weit entfernt, aber erstens war er den größten Teil des Tages nicht da und zweitens ließ er mir relativ viele Freiheiten, seit ich nicht mehr alle fünf Minuten drohte umzukippen. Das hatte ihn höchstwahrscheinlich nur deshalb interessiert, weil es Aufsehen erregt hätte, hätte ich mich dabei jemals ernsthaft verletzt. Jedenfalls war ich letzten Sommer den ganzen Tag in seinem Haus eingesperrt gewesen und noch dazu halb ohnmächtig vor Schmerzen, nachdem es mir schon einmal besser gegangen war. Deshalb hatte ich mich auch dieses Mal unglaublich vor denzwei Monaten außerhalb der Schule, wo ich jetzt wenigstens meine Verbündeten hatte, gefürchtet. Doch nun versuchte sich Mr Rosefield eindeutig bei mir einzuschleimen, wahrscheinlich, um mich bei Bedarf Isobel ausliefern oder ausfragen zu können, doch darauf war ich natürlich vorsichtig und schützte, wie jetzt im Moment auch, immer meine Gedanken. Ich war auf der Hut und konnte nicht sagen, dass mich das nicht beeinflusste und anspannte, aber bis zu einem gewissen Grad war das in Hogwarts zwischen all den Gruppenmitgliedern ähnlich. (Mit dem Unterschied, dass ich mein Bett nachts magisch schützen konnte und bei den Rosefields nicht. Doch Mr Rosefield war häufig, wie auch heute, selbst nachts dienstlich am Verweilen zu Hause gehindert undin diesen Nächten konnte ich schlafen, was ich ansonsten tagsüber tat.)
Es war ja nicht so, als wäre ich täglich stundenlang unterwegs, der heutige Tag bildete eine Ausnahme. Alexis und ich wollten uns hier treffen, einfach um uns wieder einmal zu unterhalten und uns über zweckdienliche Themen auszutauschen, außerdem wollte sie mir ein paar neue Texte von sich zu lesen geben. Noch hatte sie ein paar Minuten Zeit, ich war ausnahmsweise einmal überpünktlich. Wie immer trug ich Rock, Bluse und Schuhe der Hogwartsuniform, mein Haar hatte ich heute aus praktischen Gründen zu einem Zopf gebunden, wie es viele Mädchen im Sommer taten, weshalb es auch nicht auffiel.
"Isobel. Ich weiß dieses Angebot sehr zu schätzen. Dennoch bin ich nicht einverstanden mit einigen Dingen, die ihr tut. Deshalb muss ich es leider ausschlagen." - Leonora Svenson (12)
"Es ist eine Frage der Philosophie, welche Handlungsweise bezüglich des Partners richtig ist." - Leonora Svenson (13)
Raquel Brown [24, Professorin, ehem. Slytherin, Death Angels] Edwin Rosefield [41, ehem. Ravenclaw, Abteilungsleiter] Nicolas Edinburgh [19, ehem. Gryffindor, auszubildender Quidditch-Profi, GFT] Bern Could [Klasse 2, Hufflepuff, UMM] Eugenie Crick [Klasse 1, Gryffindor, (noch) Außenseiterin] Eliska Dolohow [Klasse 5, Slytherin, Death Angels]
Re: Kleiner Park in London
von Alexis am 09.08.2015 01:44Apparieren zu können war wirklich die Erleichterung schlechthin in Alexis Leben. Es war so viel einfacher und auch wenn die angst zu zersplintern immer präsent war - Wenn es passierte, tat es das eben. Eben noch Zuhause und einige neue Bücher auf das Bett legend, knallte sie im nächsten Moment schon mit dem Kopf gegen die Toilettentür vor sich. Laut fluchte sie auf, machte sich aber nichts weiter daraus und überprüfte noch einmal ihre Tasche, es durfte nichts fehlen.
Wissend, nichts vergessen zu haben hob sie den Zauberstab und öffnete die Tür, welche sonst immer verschlossen war und nur für das Putzzeug der Putzfrau da war. Doch sie war eine Hexe, von daher war so ein einfacher spruch kein Problem für sie. Ihren Zauberstab verstaute sie an der dafür vorgesehene Haltung unter ihrem Rock am Bein. Es war nicht sehr einfach schnell dran zu kommen, doch so war es einfach viel bequemer. Natürlich ging ihr der Rock fast über die Knie, sonst würde man den Stab durch einen der seltenen Windstöße ja doch noch sehen. Vielleicht etwas paranoid, aber das war einfach eine Sache die sie sich bei Leonora angewöhnt hatte. Nie hätte sich Alexis vorstellen können, wirklich mal eine 'Freundin' zu haben. Nie. Doch Leonora hatte sie etwas besseren beleert. Zwischen ihnen war ein Altersunterschied, welchen Alexis normalerweise mit skepsis betrachtet hätte, so sind jüngere meist so anstrengend und reden viel zu viel belangloses Zeug. Doch Nora war nicht so, irgendwie schien sie manchmal noch erwachsener als Alexis mit ihrem Drang stets recht zu liegen, ihrer Sturheit und überhaupt ihrer Art frech zu reagieren, wenn ihr etwas nicht passte.
Ihre Haare fuchtelte sie nun in einen ziemlich unordentlichen Dutt, es war einfach zu warm um ihre Haare offen zu haben. In einem zügigen Tempo ging die Dunkelhaarige durch den Park und lächelte fast automatisch als sie Leonora sah. Am liebsten wäre sie neben sie appariert um sie ein wenig zu erschrecken, doch das konnte sie hier nicht tun egal wie leer der Park gerade war. So dämlich war sie nun dann noch nicht, auch wenn sie um Nora herum lockerer geworden war. "Es ist schön dich wiederzusehen.. Wartest du schon lange? Du hättest nicht so früh kommen müssen." Alexis hätte natürlich nie vorgehabt zu spät zu kommen, doch ihre Freundin warten zu lassen wollte sie genau so wenig. Wie immer kam sie fast sofort zur Sache und zog aus ihrer Tasche einen Aktenumschlag. Auf Zuschauer würde das ganze ziemlich Professionell wirken, wenn nicht fast illegal. Aber Alexis ordnete ihre Unterlagen gerne und Aktenumschläge waren da wohl die beste Wahl, zumal man sie einfach transportieren konnte. "Es ist nichts Besonderes, ein bisschen von allem, einige Überarbeitungen, das Übliche." tat sie die Ansammlung an neuen handschriftlichen Dingen schnell ab um zu dem wichtigsten zu kommen. "Wie läuft es bei Edwin? Und kommt Isobel manchmal vorbei? Oder.. schickt sie jemanden vorbei?" der letzte Satz klang zwar fast ungläubig, doch bei Isobel konnte man nie wissen. Sie hatte von Nora schon einiges gehört und - ihr Ruf schien ihr wirklich nichts nachzutragen. All das wusste Alexis nicht weil sie und Nora keinen Brief Kontakt hielten. Ob es nun war, weil beide es nicht nötig hatten, selbst außerhalb von Hogwarts ständig Bücher zu schreiben oder wegen Noras noch immer vorhandenen paranoiden Ader, war ja auch egal. Alexis hatte mit ihren Forschungen schon genug zutun. Die letzten Wochen war sie viel Unterwegs gewesen, hatte neues herausgefunden, Alte Infos streichen müssen und für wenige Tage war sie sogar in Paris gewesen und einigen Dörfern in Frankreich. All das war mehr ein 'Auf gut Glück' versuch gewesen. Bei den Apparierprüfungen wurde einem nämlich oft, sehr oft eingetrichtert, man solle doch bloß nicht über das Meer, zwischen Kontinenten oder ähnlichem hin und her apparieren, weil zersplintern dort schwere Folgen haben könnte. Und doch hatte Alexis es einfach getan, sie hatte es gut überstanden, kein Kratzer, auch wenn ihr ein Schuh und die Handtasche gefehlt hatte, doch so hatte sie auch tolle Tage in Frankreich verbringen können. Nun war sie jedoch wieder zurück in Dufftown gewesen. Ihre Mutter war mit ihr wieder zu einer Freundin runter gefahren, oder mehr appariert. Der einzige Grund wieso sie überhaupt mitgekommen war, war wohl Nora. Einige zwischen Berichte bevor sie sich in Hogwarts wiedersehen würde, wären doch mal ganz schön.
Re: Kleiner Park in London
von Leonora am 12.08.2015 23:19Auch mein Zauberstab war heute natürlich dabei, obgleich ich mich für meine Verhältnisse sicher fühlte. Trotzdem konnte man nie wissen, fand ich. Im Gegensatz zu dem von Alexis steckte er allerdings nicht in einer bei einer Bedrohung nicht schnell genug erreichbaren Halterung, sondern, wenn er dort natürlich auch etwas drückte, in einer Schlaufe in der Innenseite meines Rockbundes. Es war ein Segen, dass die Schuluniformröcke in A-Linie geschnitten waren und sich meine potentielle Waffe somit nicht darunter abzeichnete, solange ich ihn, wie es prinzipiell auch vorgesehen war, auf regulärer Höhe knapp über der Hüfte trug. Andere änderten ihre Uniformröcke ja zumindest teilweise so, dass sie sie auf Taillenhöhe tragen konnten, Florence zum Beispiel, was eines der Dinge war, die ich an ihr nicht Verstand. Dass die ehemaligen Heaven's Elite Mitglieder das getan hatten, um ihre Wirkung auf das andere Geschlecht noch zu verstärken, fand ich zwar verwerflich, aber logisch. Aber Florence? Die hatte derartige Dinge doch nicht nötig! Man musste allerdings dazu sagen, dass ich, wenngleich ich selbst keinen Gedanken daran verschwendete, was das für Auswirkungen auf meine Garderobe haben könnte, natürlicherweise einen vergleichsweise zierlichen Oberkörper und einen flachen Bauch hatte, weshalb es nichts gab, das ich mit einem taillierten Kleidungsstück hätte kaschieren müssen. Andersherum entsprachen meine etwas stämmigeren Beine nicht dem gängigen Schönheitsideal (ganz abgesehen von meiner zu geringen Größe), weshalb ein weiter Rock nicht das Schlechteste für meine Figur war.
Anders als die Rockhalterung, die anzubringen bei meinem mangelnden praktischen Geschick eine Ewigkeit gedauert hatte, es vielleicht hätte vermuten lassen, konnte ich Alexis ebenfalls anlächeln, als sie kam. Vielleicht nicht breit, aber immerhin. "Das kann ich genauso zurückgeben", untermalte ich das Lächeln allerdings mit einer absolut wahrheitsgemäßen Bezeugung meiner Wiedersehensfreude. "Ich weiß", entgegnete ich dem zweiten Teil ihres ersten Satzes und bereute sofort, dass ich ein negatives Gefühl in meiner Freundin ausgelöst hatte. Normalerweise pflegte ich, zumal der Anlass es nicht anders verlangte, auf die Minute pünktlich zu erscheinen, damit so etwas eben nicht geschah. Pflichtbewusst erklärte ich, warum ich es dieses Mal anders gemacht hatte: "Aber die Verkehrsmittel von Winchester nach London sind nicht auf die Minute zuverlässig, deshalb habe ich lieber einen früheren Buss genommen." Das stimmte im Großen und Ganzen und dürfte von Alexis wohl anstandslos akzeptiert werden. Zumindest kannte ich niemanden außer mir (und früher meinen Vater), der dann absichtlich dafür sorgte, dass er so lange durch London 'irrte', bis er genau zur vereinbarten Zeit im Park eintraf. Doch dabei konnte man ohne Desillusionierungszauber von dem Menschen, mit dem man sich verabredete, gesehen und für geistig verwirrt oder zumindest dusselig gehalten werden, was nach der Schlussfolgerung 'inkompetent' schrie. Dies wollte ich nun wirklich nicht. Und außerdem war ich körperlich immer noch nicht richtig fit, wobei ich das im herkömmlichen Sinne auch noch nie gewesen war, und es strengte mich an, so lange zu stehen, aber das wollte ich noch nicht einmal vor mir selbst wirklich zugeben, geschweige denn vor einem anderen Menschen, der mir auch noch wichtig war. "Setz dich doch erstmal", forderte ich sie bei dem Gedanken dennoch höflich auf.
Den Umschlag nahm ich bereitwillig entgegen, Alexis' Forschungen interessierten mich immer, zumal ich inzwischen wieder aufnahmefähig genug war und ausreichend geistige Kapazität hatte, um mich selbstständig weiterzubilden und mich auf das nächste Schuljahr vorzubereiten. Wäre nichts dazwischengekommen, hätte ich darüber schon letztes Jahr das UTZ-Niveau erreicht, aber so reichte es im Grunde genommen auch noch. Gerade wollte ich hinein sehen, als Alexis sich nach meiner Situation erkundigte. "Er ist glücklicherweise häufiger außer Haus", berichtete ich. "Dadurch ist mein Tag-und-Nacht-Rhythmus nicht total zerstört..." Dass ich darüber offen sprach, war ein großer Vertrauensbeweis und nebenbei noch einer dafür, wie sehr ich meine Gesprächspartnerin schätzte. Immerhin waren die meisten Menschen zu unvorsichtig, hatten zu wenig Weitsicht und waren teilweise wahrscheinlich auch (noch) zu dumm, um Nächte zu durchwachen, um so einer Gefahr zu entgegehen. Und selbst wenn ich mich einem Gleichgesinnten gegenüber gesehen hätte, hätte ich den Umstand nicht direkt zur Sprache gebracht. Alexis und ich standen uns so nahe, dass es sogar eine brauchbare Information für sie war: Sie musste nicht fürchten, die ersten Tage in Hogwarts mit einem völlig übermüdeten Teenager kommunizieren zu müssen oder in Gefahr zu laufen, sich wegen dieser Übermüdung um eben jenen Teenager ähnlich kümmern zu müssen wie am Anfang des letzten Jahres. Und im abgebrühtesten Fall, dass sie mir nicht vorsorglich aus dem Weg gehen musste, um keine Vorwürfe zu bekommen, weil sie sich eben nicht um mich gekümmert hatte.
"Jedenfalls lässt er mich tun, was ich möchte, wenn er nicht da ist - angekündigt auch, wenn er da ist -, und wahrt den schönen Schein, wenn er sich im selben Haus aufhält wie ich." Bei diesem Satz verlies ich zum ersten Mal den Bereich der neutralen und Plaudertonfälle und begann, etwas abfällig zu klingen. Gleichzeitig merkte man mir, wenn man genau hinhörte, das Chaos an, das irgendwo in mir immernoch wütete, diese komplexe Mischung aus verschiedenen, größtenteils negativen Gefühlen, die der Tod meines Vaters in mir ausgelöst hatte. Auch in meinen Blick mischte es sich. "Isobel war in keinster Weise anwesend, er besucht sie aber hin und wieder." Jetzt war es mehr die Angst, die Alexis zwischen den Zeilen lesen könnte. "Ich glaube aber nicht, dass sie es aufgegeben hat, mich zu tyrannisieren, gerade jetzt, wo ich wieder leistungsfähiger bin." Das zu zeigen war nicht zu vermeiden gewesen, und das nicht deshalb, weil es ungeheuer kompliziert gewesen wäre, in einem angemessenen Umfang die Leidende zu spielen, sondern einfach wegen des unter anderem zum Lernen notwendigen Freiraums, der mir sonst niemals gewährt worden wäre.
Auch meine Stimmung beeinflussten diese Gefühle natürlich, weshalb es mich etwas Mühe kostete, mich davon wieder loszureißen. "Und, wie ist es bei dir zu Hause und mit deinen Eltern - so weit du mit ihnen zusammen gewesen bist?" Hoffentlich beinhaltete diese alle meine wirklichen Fragen: Wo warst du? Vertragen sich deine Eltern (im Hinblick auf die Geschichte mit den Gnomen war ich mir da nicht ganz sicher) und verträgst du dich mit ihnen? Was hat dich von zu Hause weg getrieben? Ich war zwar Meisterin im Umgang mit Worten, aber blutiger Neuling im Umgang mit Freunden.
Ich setzte wie selbstverständlich heraus, dass Alexis unbeschadet von A nach B appariert war, einfach aus dem Grund, dass ich, was als Kompliment anzusehen war, in ihrem Fall von mir selbst ausging und ich hätte so lange geübt, bis ich es einwandfrei konnte - bevor ich natürlich auch um die ganze Welt appariert wäre. Explizit durch ein Gesetz verboten war es ja nicht.
"Isobel. Ich weiß dieses Angebot sehr zu schätzen. Dennoch bin ich nicht einverstanden mit einigen Dingen, die ihr tut. Deshalb muss ich es leider ausschlagen." - Leonora Svenson (12)
"Es ist eine Frage der Philosophie, welche Handlungsweise bezüglich des Partners richtig ist." - Leonora Svenson (13)
Raquel Brown [24, Professorin, ehem. Slytherin, Death Angels] Edwin Rosefield [41, ehem. Ravenclaw, Abteilungsleiter] Nicolas Edinburgh [19, ehem. Gryffindor, auszubildender Quidditch-Profi, GFT] Bern Could [Klasse 2, Hufflepuff, UMM] Eugenie Crick [Klasse 1, Gryffindor, (noch) Außenseiterin] Eliska Dolohow [Klasse 5, Slytherin, Death Angels]
Re: Kleiner Park in London
von Alexis am 16.08.2015 21:02"Stimmt, manchmal vergesse ich, dass du ja noch gar nicht apparieren kannst." sanft lächelte Alexis, es war ernst gemeint, immerhin apparierte sie ständig, von A nach B von Y nach Z und so seltsam das Gefühl dabei auch war, es war schön, zersplintert war sie noch nicht und irgendwie maß sie es sich an, nachdem sie schon über das Meer appariert war, es Innerhalb Londons ohne Probleme zu schaffen. Kaum hatte ihre Freundin sie aufgefordert - oder es ihr angeboten, auch wenn Alexis wusste dieses Angebot nicht abzulehnen - sich zu setzten, tat sie es. Den ganzen Tag war sie unterwegs gewesen. Sie hatte Dinge kopiert, auf den letzten Drücker beendet, Bücher gekauft und schon hatte sie auf zu dem treffen mit Leonora gemusst, allerdings tat es ihren Füßen fast schon gut sich so viel zu bewegen da die Ferien bei Alexis doch neben den wirklich produktiven Tagen, nur aus Faulenzen, schreiben und lesen bestand. Umso besser, dass sie nun endlich Leonora wieder sehen konnte!
Nickend hörte Alexis ihr zu. Es lag nichts Abwertendes in ihrem Blick, viele hätten Leonora für verrückt erklärt, bei dem was sie da tat, doch Alexis verstand es, nach all dem was Isobel schon getan hatte, sehr gut. Ihre Familien Verhältnisse waren zwar nicht so gestört und durcheinander wie bei Leonora, aber wäre Alexis selbst auch nur die hälfte von dem widerfahren was Nora passiert war, so würde sie wahrscheinlich genau so paranoid sein, also verstand sie ihr Verhalten ganz gut und verurteilte es auch nicht weiter.
Leonoras wirkliche erste und offene Kritik brachte Alexis fast ein wenig zum Lachen, es war sicher nichts wirklich Lustiges dabei, doch sie hatte es wirklich nicht anders erwartet. "Ja, dass klingt wirklich zu 100 % nach der Little Miss Perfect Family Rosefield. Aber mach dir keine Gedanken deswegen, ich bin sicher vorerst ist sie mit ihrem Job mehr als beschäftigt und wenn sie dich irgendwann wieder tyrannisiert bist du sicher in Hogwarts. Da ist es ihr zwar nicht mehr unmöglich aber sind wir mal ehrlich. Sie ist nun auch aus Hogwarts, die Gruppe wird nun von dieser O'Conan geführt, sie wird sich da - so sehr sie es auch will - nicht mehr so einmischen können wie noch vor einem Jahr." Als sie auf die Gruppen und diese Florence, oder wie auch immer ihr Name war zusprechen kam, wurde ihre Stimme bewusst abwertender. Alexis hatte grundlegend eine Abneigung gegen Gruppenführer. Allerdings hatte Leonora sie mal erwähnt und dabei nicht abgeneigt geklungen weshalb Alexis zumindest ein wenig Hoffnung gehabt hatte, allerdings war diese beim Ersten treffen der beiden völlig zerstört worden. Sie war arrogant, eingebildet und spielte sich unnötig auf, genau solche Eigenschaften besaßen alle Menschen die Alexis nicht leiden konnte.
"Ach.. Es läuft alles ganz gut. Ich war ja in Frankreich und auch kurz in Schweden, unglaublich interessant das kannst du mir glauben. Ich hatte zwar nicht viel Zeit für die Sehenswürdigkeiten, aber ich hatte dort ein treffen mit einigen Autoren und es war einfach Traumhaft, mal von meinen neuen Infos zu Tieren abgesehen. Wusstest du, dass sich durch eine seltene Kreuzung die Farbe und Größe des Eies eines Schwedischer Kurzschnäuzlers völlig verändern kann? Ich hab natürlich keinen Drachen von nah gesehen, allerdings die Notizen von- Ach. Warte. Du kennst doch sicher Gulliver Pokeby oder? Ein Nachfahre von ihm ist zwar nicht auf Vögel spezialisiert, aber Drachen und genau seine Notizen durfte ich einsehen.. Unglaublich, er ist nur am Reisen und meint in der Nähe von Neu Seeland vielleicht eine Kreuzung aus Drachen gefunden zu haben die noch Unbekannt ist und-" sofort bremste sie sich und ließ einen letzten Sehnsüchtigen seuftzer entweichen. "Tut mir leid aber.. Die Tage an welchen ich Unterwegs sind, sind einfach so spannend.. Ich weiß du bist zwar für Wissen zu begeistern, allerdings nicht so stark für Tiere wie ich, allerdings muss ich dich wirklich einmal mitnehmen es.. All das in echt zu sehen.. Es ist unglaublich." fast fühlte sich Alexis ein bisschen schlecht. Sie hatte so viel erlebt während Leonora Zuhause mehr oder weniger festsaß und sich Sorgen darum machte, dass Isobel wieder aktiv werden könnte.
Re: Kleiner Park in London
von Leonora am 18.08.2015 12:40Obwohl ich es vorher bereits vermutet hatte, war ich doch ein klitzekleines bisschen erleichtert, dass Alexis an der Geschichte mit den Verkehrsmitteln nichts ungewöhnliches fand. Hätte ich von Alexis' Gedanken gewusst, hätte ich da keine Einwände gehabt, denn auch ich fände es vollkommen legitim, sich der eigenen Ansicht nach in London apparierend frei bewegen zu können, wenn man das bereits zwischen Kontinenten geschafft hatte. Meiner Meinung nach war da auch nichts Arrogantes daran, immerhin war es vollkommen logisch: Nicht umsonst fing man beim Erlernen des Apparierens, wie ich in Büchern gelesen hatte, mit kurzen Strecken an.
Zu dem Thema fiel mir außerdem noch etwas ein: "Du hast noch viel Zeit, um es dir zu merken. Immerhin werde ich es zwar dieses Jahr lernen, die Prüfung aber frühestens im nächsten November ablegen können. Es ist, obwohl es bei einigen durchaus seinen Sinn haben mag, wirklich ärgerlich, dass man das erst mit siebzehn tun darf." Und Mr Rosefield werde ich bestimmt nicht darum bitten, die Prüfung außerplanmäßig mit einem außerschulischen Apparierkurs ablegen zu können, also werde ich wohl oder übel bis zu der Prüfung für die nächste sechste Klasse warten müssen, dachte ich so bedauernd, wie meine Stimme eben noch geklungen hatte. Denn ich sah mich durchaus als verantwortungsbewusst genug an, um diese Technik jetzt schon zu erlernen und anzuwenden, auch, wenn ich damit bestimmt eine Ausnahme war.
Was ihre Art betraf, den Großteil ihrer Ferien zu verbringen, ähnelte sie mir in diesem wie in vielen anderen Punkten. Obwohl ich auch in die Winkelgasse ging, um ein wenig bei Florish und Blotts zu stöbern, mir einen Tagespropheten zu kaufen oder mir interessante neue Erfindungen oder vielversprechende Kesseltypen anzusehen, bildete ich mich doch am liebsten in meinem Zimmer selbstständig weiter, indem ich Bücher las, deren Informationen weit über den Unterricht in Hogwarts hinausgingen. Trotzdem hatte ich in den letzten Wochen von Zeit zu Zeit etwas bemerkt, das mir unbekannt war und das mich verwirrte und verunsicherte. Es war bloß ein wages Gefühl oder ein nicht so recht zu fassender Gedanke, aber es war manchmal erschreckend präsent: Der Wille, mehr zu tun. Die Botschaft von... meiner Gefühlswelt an mein Gehirn, dass in meinem Leben etwas fehlte, jetzt, wo mein Vater mich nicht mehr ständig irgendwohin mitnahm und ich wirklich nur noch dasaß, lernte und las. Doch noch waren diese Momente selten genug, um sie ignorieren zu können und um immer wieder streng zu mir selbst zu sagen, dass ich noch keine Berechtigung dazu hatte, auf meine Gefühle zu hören, dass ich eigentlich schon hart an der Grenze war mit meinen Freundschaften zu Alexis und Liva und dass ich weiterhin auf meine Ziele hinarbeiten musste: Meinen Berufswunsch und, ja, auch einen gewissen Forschungsdrang. Es gab noch so viele Zaubersprüche, die erfunden werden müssten...
Da ich noch nie mit einem Menschen außer meinem Vater, der genauso 'paranoid' gewesen war wie ich, ein so enges Verhältnis gehabt hatte wie mit Alexis, hatte mich auch noch nie jemand für verrückt erklärt. So schwer vorstellbar es auch war, ich konnte das Verständnis meiner Freundin gar nicht richtig schätzen, weil mir das Gefühl für die Norm und für menschliches Verhalten absolut fehlte.
Deshalb verstand ich auch nicht, weshalb Alexis auf meine Erzählung hin lachte. Hatte ich sie doch falsch eingeschätzt? Für einen Moment wurde ich fast ein wenig panisch. Klar, einer Gruppe gehörte sie nicht an, aber es war trotzdem möglich, dass sie ihr Leben und damit auch unsere Unterhaltungen viel zu locker nahm... und versehentlich irgendjemandem davon erzählte. Aber ihr das zu zeigen, wäre fatal. Deshalb runzelte ich bloß die Stirn und fragte: "Was findest du daran denn lustig?"
Während sie weiter sprach, verlor ich zwar nicht mein Gesicht, aber es brachte mich auf andere Gedanken, die wichtig sein würden, sollte sie meine Sorgen zerstreuen können. Zwar traute ich es Isobel zwar sehr wohl zu, sich gleichzeitig um ihren Job zu kümmern und Intrigen zu spinnen, aber das sah ich als einfache Meinungsverschiedenheit zwischen Alexis und mir an, was ganz normal und nicht schlimm war, höchstens ein lohnendes Gesprächsthema. Allerdings war es nicht das, was mein Gehirn gerade beschäftigte. Alexis sprach von Florence, mit der ich unbedingtwieder einmal sprechen musste, um zu erfahren, wie weit sie mit unserem Plan war, die Gruppen gegeneinander auszuspielen, denn ehrlich gesagt sah ich bis jetzt keine großen Fortschritte, nur, dass sich die Anzahl der gefährlichen Gruppen mit dem Wegfall der HE verringert hatte und die GFT durch sie selbst natürlich weniger gefährlich geworden war. Ich musste unbedingt in Erfahrung bringen, in wie weit Florence damit zu tun hatte. Aber am wichtigsten war mir gerade, dass Alexis abwertend von ihr sprach, was einerseits natürlich ein Indiz für Florence' Glaubwürdigkeit war, andererseits sehr für Alexis selbst sprach. Denn es kam nicht oft vor, dass sie wirklich Abneigung gegen die Gruppen zeigte, was ich nie so recht hatte verstehen können,aber ich hatte es akzeptiert, da sie andererseits auch definitiv keine Symphatisantin war, weshalb sich unsere Gespräche meist einfach um etwas anderes gedreht hatten. Aber nach dieser neuen Wendung... vielleicht sollte ich sie einweihen? Und wenn ich das täte... auf einmal bekam mein Innenleben ganz neue Aspekte. Wenn ich sie für Florence und mich gewinnen könnte, dann hieße das, wir konnten vielleicht noch mehr gegen die Gruppen tun, gerade jetzt, wo es mir wieder besser ging. Genau so, wie ich es mit Clyde geplant hatte... der Gedanke tat weh, allerdings verpasste er mir in diesem Moment nur einen kleinen Stich. Das alles konnte ich tun. Sobald Alexis mir ihr seltsames Verhalten erklärt hatte.
Interessiert lauschte ich dem Schwall von Informationen, der da aus dem Mund meiner Freundin herausschoss. Es war eine kleine, aber willkommene Herausforderung für mich, ihr zu folgen - ich hatte zwar von allen Tieren, die sie erwähnte, und auch von Gulliver Pokeby gelesen, aber da das schon länger her war, bereitete es mir etwas Mühe, alles in diesem rasanten Tempo abzurufen, doch im Endeffekt gelang es mir. Als Alexis sich selbst stoppte, war ich fast ein wenig enttäuscht, denn diese unbekannte Drachenart interessierte mich wirklich. Dennoch begann es in meinem Bauch angenehm zu kribbeln, als sie mir dieses Angebot unterbreitete, was vermutlich mit oben genanntem Gefühl zu tun hatte. "Das wäre wirklich toll", machte ich meiner Aufregung Luft. Einen Drachen in echt zu sehen wäre wirklich ein Erlebnis. "Und ja, ich bin vielleicht nicht ganz so tierbegeistert wie du, aber davon schon - was ist das für eine unbekannte Drachenkreuzung?" Da Alexis bei ihrer Ankunft ziemlich fertig gewirkt hatte, fragte ich neugierig: "Und was hast du heute so gemacht?" Schlecht zu fühlen brauchte sie sich nun wirklich nicht, ich war nun wirklich nicht der Typ Mensch, der anderen ihre Erlebnisse missgönnte, zumindest nicht, wenn es so etwas sinnvolles war wie Alexis es tat.
"Isobel. Ich weiß dieses Angebot sehr zu schätzen. Dennoch bin ich nicht einverstanden mit einigen Dingen, die ihr tut. Deshalb muss ich es leider ausschlagen." - Leonora Svenson (12)
"Es ist eine Frage der Philosophie, welche Handlungsweise bezüglich des Partners richtig ist." - Leonora Svenson (13)
Raquel Brown [24, Professorin, ehem. Slytherin, Death Angels] Edwin Rosefield [41, ehem. Ravenclaw, Abteilungsleiter] Nicolas Edinburgh [19, ehem. Gryffindor, auszubildender Quidditch-Profi, GFT] Bern Could [Klasse 2, Hufflepuff, UMM] Eugenie Crick [Klasse 1, Gryffindor, (noch) Außenseiterin] Eliska Dolohow [Klasse 5, Slytherin, Death Angels]
Re: Kleiner Park in London
von Alexis am 08.09.2015 13:42Es dauerte nicht lange bis beide tief in einem Gespräch versanken und auch wenn Nora anfangs fast ein wenig zögerlich auf Alexis gewirkt hatte, rückte sie irgendwann mit einer Sache heraus, welche ihr wohl schon länger auf der Seele gelegen hatte. Deutlich erklärte sie ihr die Idee der ULTH und je mehr sie Alexis erzählte, desto mehr fand sie gefallen an dieser Idee. Am liebsten hätte sie noch länger mit Nora darüber geredet, es schien wie die Art Idee zu sein, welche sie aus dieser misslichen Lage, welche in Hogwarts herrschte, retten zu können. Ob sich das ganze jedoch nun durchsetzten würde, wusste Alexis nicht so genau. Durch ihr interessantes Gesprächsthema verlor Alexis völlig die Zeit aus den Augen und musste letztendlich völlig überstürzt Tschüss sagen und disapperieren, immerhin hatte sie ihrer Mutter versprochen die Zeit dieses mal nicht zu überschreiten.